Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 557
(PDF, 154 MB)
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Bahls: Die geistige Kraft: Beherrscherin des Stoffes. 557

kommen, weil sie doch keineswegs auf etwas Wesenloses,
sondern auf etwas Verwandtes, nämlich ebenfalls auf
Kraft, allerdings Kraft in bestimmter Form: den Stoff —
die Uhrbestandteile — einwirkte. Denn im Grunde
genommen ist jedenfalls Stoff nichts anderes, als eine b e -
stimmte Kraftform: er ist als kraftbegabter Aether
anzusehen, im Gegensat, zu untätigem (indifferentem) Aether,
dem Weltäther. Wenn aber der Geist den Stoff beherrscht
, so hatte er nur nötig, die Kraftform
(Stoff) entsprechend seinen Absichten zu ä n d e r n, um die
besprochene rätselhafte Erscheinung hervorzubringen. Um
eine solche gesetzmäßige Aenderung für unser Begriffsvermögen
einigermaßen erklärlich zu machen, müssen wir
mit unendlich kleinen Bahnen von bewegten Atomen und
zugleich mit ungeheuer großen Bahngeschwindigkeiten
rechnen. Eine Veränderung eines Stoffes oder Körpers
ist also in einer Veränderung der Bahngröße, der
Bahnform und der gegenseitigen Lage der Bahnebenen zu
erblicken. Freilich ist alles dies für den Menschen ebenso
schwer verständlich, als ihm der Begriff von einer Unendlichkeit
nnd einer Ewigkeit ein Rätsel bleiben wird.

Aber ist denn die bewußte Beeinflussung der Uhr
wirklich so rätselhaft? Wohl kaum, wenigstens nicht
rätselhafter, als manche alltäglich zu beobachtenden Erscheinungen
, die sogar eine ausgedehnte technische Nutz-
anwendung finden. In den Wirkungen de, elektrischen
Stromes und des Magnetismus z. B. haben wir Vergleichsfälle
, die wohl jedermann geläufig sind. So wissen w ir,
daß der elektrische Strom von einem Stoffe, sagen wir
Silber, nach und nach Teile entnimmt, sie nach einem ganz in
der Nähe befindliche Stoffe befördert — völlig unsichtbar
sogar —, um die entnommenen Teilchen Silber auf eben
diesem Stoffe oder Körper — z. B. einem Löffel — dauerhaft
(nicht etwa abwaschbar) zu befestigen (Elektrolyse).
— Man frage gich ernsthaft: ist dieser Vorgang, diese Tatsache
, etwa weniger rätselhaft, als die geschilderte Beeinflussung
der Uhr? Und ein noch geläufigerer Vergleich:
Wenn wir einem aufgehängten Hufeisen-Magneten ein
Stückchen Eisen nähern, so verspüren wir eine schnell zunehmende
Zugkraft, vom Magneten ausgehend, die dahin
wirkt, uns das Stückchen Eisen zu entreißen. Wir können
diese geheimnisvolle Kraft verpflanzen, übertragen; aber
nur auf Stahl ist dies möglich, nicht auch auf weiches
Eisen, wenigstens behält das weiche Eisen den Magnetismus
nicht dauernd. Unter Beibehaltung der Annahme, daß
Stoff stets das Gleiche, nämlich kraftbegabter Aether


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