Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 571
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ganser: Das Kartenlegen

571

aus. Wir haben wirklich zwei „leidliche Wiedergaben" der
Postkarten. Ähnliche Aufgaben bedingen ähnliche Lösungen.
Man mag Naum Kotik's Versuche nicht für völlig beweisend
halten und kann auch manches an der Methodik bemängeln,
so dumm, wie es bei Herrn Dessoir aussieht, sind sie denn
doch nicht! Das Verfahren spricht für sich selbst und es
kann füglich dem Urteil des Lesers überlassen werden, ob
er an der gerügten Stelle bloße Nachlässigkeit oder eine
grobe Fälschung, ja Irreführung mittelst lückenhaften Zitierens
annehmen will.

Immerhin seien noch einige Bemerkungen angeknüpft.
Sehen wir von den kleinen llfgenauigkeiteS und Flüchtig-
keiten im Zitat ab, deren es auch sonst noch manche in
dem Buch gibt, so handelt es sich m. E., milde gesprochen,
um eine mit bewußter Auslassung und Imstellung arbeitende
Irreführung des Lesers, die auch dadurch kaum abgeschwächt
wird, daß er die Umstellung und Auslassung selbst erwähnt,
denn durch das, was gesagt und verschwiegen wird, wird
unweigerlich der Eindruck hervorgerufen, daß eine „leidliche
Widergabe" nur auf diese Weise erreicht werden kann,
während Naum Kotik's „Erfolge" völlig undiskutabel sind. —
Professor Dessoir spricht gerne — so auch wieder im Vorwort
des Buches — vom „wissenschaftlichen Reinlichkeitssinn
der sich nicht gerne in den „Dunstkreis, in dem
Gaukler und Fälscher, halbtolle Frauenzimmer und anspruchsvolle
Wirrköpfe ihr Wesen treiben", begibt. Es
•scheint, daß in der Tat besagter Sinn bei Herrn Dessoir
etwas gelitten hat, weshalb ihm anzuraten wäre, das ihm
unzuträgliche Gebiet zu meiden; es wäre kein Schade für
die Wissenschaft! Dr. —r.

Das Kartenlegen.

Plauderei von Oskar Ganser, Stralsund.

Der kleine Aufsatz im Februarheft dieser Zeitschrift
über „ Wahrsagekunst' von Herrn Metapher gibt mir Veranlassung
zu einigen kurzen Ausführungen über das Kartenlegen
.

Der Kunst des Kartenlegens bringt man im allgemeinen
eine große Verachtung entgegen und betrachtet dieselbe
vielfach als eine müßige Spielerei, die so recht dazu geeignet
ist, die Langeweile fu vertreiben. In wie weit difse >n-
sieht berechtigt ist, möge der Leser selbst entscheiden,
wenn er meinen Aufsatz gelesen hat. Wenn man heute in
einer Gesellschaft oder sonst bei einer Gelegenheit über das
Kartenlegen spricht und dabei nicht gleich durchblicken


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