Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 572
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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572 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1917.)

läßt, daß man diesen „Humbug* für Unsinn hält, so kann
man sehr leicht in die Gefahr geraten, als ein gänzlich ungebildeter
und abergläubischer Mensch zu gelten. Es gibt
ja auch Leute genug, welche die Chiromantie, Astrologie,
Phrenologie usw. verwerfen und die Anhänger solcher Lehren
für „beschränkt* halten. Ich meine aber, daß es der Grundsatz
jedes Menschen sein muß, erst eine Sache eingehend zu
prüfen und dann zu beurteilen.

Ich nehme davon Abstand, hier von der Lenormand
und Mme. de Thkbes zu reden, darüber wird jeder Leser
selbst genügend wissen. Um einmal in Erfahrung zu bringen,
was wohl von dem Kartenlegen zu halten ist, begab ich
mich aus reiner Neugierde vor mehreren Jahren zu einer
mir bestempfohlenen Kartenlegerin in Hannover. Ich war
natürlich von vornherein überzeugt, daß dieselbe sich nur
allgemeiner Redewendungen bedienen bezw. durch geschicktes
Fragen sich über meine Lebensumstände vergewissern würde.
Ich wurde indessen bald eines andern belehrt; denn die
Kartenlegerin deckte meine Vergangenheit und Gegenwart
in geradezu überraschender Weise auf, so daß ich auch nicht
an der Erfüllung der gemachten Prophezeiungen zweifelte.
Ich will die gemachten Prophezeiungen hier nicht weiter
mitteilen, da dieselben nur ein rein persönliches Interesse
haben. Die von der Kartenlegerin vorherverkündeten
Schicksale sind genau eingetroffen, verschiedene sogar hinsichtlich
der angegebenen Zeit. Später suchte ich dann
nochmals eine berühmte Kartenlegerin in Dortmund auf.
Dieselbe sagte mir verschiedene Dinge voraus, über die ich
mich eines Lächelns nicht erwehren konnte und siehe da,
es waren kaum 24 Stunden vergangen, da war schon eine
wichtige Prophezeiung buchstäblich eingetroffen, ebenso
geschah es auch mit den anderen.

Mir haben diese mit bewundernswerter Genauigkeit
gemachten Prophezeiungen viel Kopfzerbrechen verursacht,
und ich konnte lange zu keiner befriedigenden Lösung dieser
Frage kommen. Die gemachten Angaben über meine Vergangenheit
und Gegenwart führte ich anfänglich auf Telepathie
zurück, doch verwarf ich diese Ansicht später wieder,
weil die Zukunftsdeutung auf solcher Grundlage undenkbar
ist und meines Erachtens beim Kartenlegen nicht zwei
Ursachen diese Wirkungen auslösen können. Ich neige daher
zu der Ansicht, daß wir bei einer echten Kartenlegerin
eine Art Medium mit spiritueller Intelligenz, durch welche
Eigenschaft die Kartenblätter geordnet werden, vor uns
haben. Diese Ansicht vertritt auch Ernst Tiede in seinem
Artikel: „Die Kartomantie* (Prana II. Jahrg. Heft 8 u. 9.)


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