Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 573
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

573

Wir dürfen aber hierbei nicht vergessen, daß es sehr viele
Schwindlerinnen unter den Kartenlegerinnen gibt, die auch
nicht einen Funken spiritueller Intelligenz besitzen; aus
diesem Grunde pflichte ich Herrn Metapher darin bei, daß
zum Wahrsagen Inspiration, hellsehendes Gefühl und Wahrheitsliebe
gegen sich selbst erforderlich sind. Das religiöse
Gefühl inilsen möchte ich _ im Gegensatz zu rferm
Metapher — hierbei völlig ausgeschaltet wissen; denn meiner
Ansicht nach setzt sich die Erforschung der Zukunft in
einen direkten Widerspruch mit jeder Religion bezw.
Eeligionsansicht Was die Prüfung von Kartenlegerinnen
hinsichtlich ihrer medialen Begabung, selbst seitens sachverständiger
Personen, anlangt, so dürfte eine solche doch
auch Schwierigkeiten bieten, die nicht zu unterschätzen sind.
Ich führe da kurz folgenden Fall an.

Als ich mich im September 1911 in Antwerpen befand,
hörte ich von einei sehr berühmten und medial veranlagten
Kartenlegerin. Da ich eine längere Seereise vor mir hatte,
beschloß ich, dieselbe aufzusuchen. Nachdem diese Kartenlegerin
die Karten ausgebreitet hatte, erklärte sie mir. daß
Si! nicht in der Lagz%ei, mir zukünftige Dinge sage'n zu
können. Dabei sagte mir die Frau, daß ihr es schon
passiert sei, daß sie die Zukunft einer Person nicht habe
sagen können, allerdings passiere ihr das nur in sehr seltenen
Fällen.

Wie ist diese Angelegenheit am besten zu erklären ?
Jedenfalls war wohl die spirituelle Intelligenz, als mir die
Karten gelegt wurden, nicht vorhanden oder gibt es vielleicht
noch andere Beziehungen im Seelenleben zweier
Menschen, wodurch diese sehr berühmte Kartenlegerin verhindert
war, mir die Zukunft zu sagen?

Kurze Notizen.

a) Vögel als Todesboten? Die Weissagung
aus dem Vogelflug war bei den alten Völkern weit verbreitet
, und selbst bis in unsere Zeit haben sich im Volksglauben
allerei Züge erhalten, welche den Vögeln gewisse
besondere Beziehungen zum menschlichen Erleben beimessen
. So gilt es als glückbringend, von einem voriiber-
fliegenden Vogel beschmutzt zu werden, und im gleichen
Sinne wird das Zufliegen von Vögeln bewertet. In einer
befreundeten Familie sollen bei Hochzeiten stets Vögel zufliegen
; daß dies bei der letzten derartigen Gelegenheit der
Fall war, kann ich selbst bestätigen. Das alles sind aber
natürlich Vorstellungen oder Behauptungen, denen vor-


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