Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
44. Jahrgang.1917
Seite: 574
(PDF, 154 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0582
574 Psychische Studien. XLIV. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1917.)

läufig der feste Boden wissenschaftlicher Tatsächlichkeit
ganz und gar fehlt. Ich führe sie hier nur an, um stofflich
auf die beiden eigenartigen Fälle vorzubereiten, die
ich hier kurz berichten will; sie sollen auf die ganze Frage
einmal aufmerksam machen und zum Sammeln etwaiger
weiterer Beobachtungen anregen: J. Die Witwe meines
Praxisvorgängers in Bad S., Frau Dr. W., erzählte: „Mein
Mann lag, krank aus dem Felde zurückgekehrt, zuletzt im
Lazarett zu Schwerin. Es war eine Infektionskrankheit,
die mit hohem Fieber einherging und am Ende das Gehirn
in Mitleidenschaft zog. Am Tage seines Todes fiel uns
auf, daß hier in Bad S. auf dem Balkon hinten am Hause
stundenlang ein Rabe saß und ruhig sitzen blieb, ohne sich
durch irgend etwas stören zu lassen*) In seinen letzten
Stunden ist mein Mann bewußtlos gewesen/ — IL Frau IL ß.
in W. O. L. schreibt mir unter dem 20. Nov. 16.: „Am
Todestage meines Täters, 27. Mai 07, betrete ich nachmittags
1 Llir mein Balkonzimmer. Am Fenster sitzt ein
Spatz und klopft fortwährend an die Glasscheibe. Sofort
wußte ich, es sei ein Zeichen; wir konnten den Tod täglich
erwarten. Ich beobachtete weiter. Das Tier klopfte mit
Unterbrechungen weiter und blieb bis 6 Uhr abends an
ein und derselben Stelle. Zu dieser Zeit betrete ich den
Balkon, derSperling fliegt nun auf den Leitungsdraht dicht vor
dem Hause und sieht mich an. Punkt x/97 Uhr fliegt er
unter eigenartigen tiefen Schwingungen davon. Am nächsten
Tage erhalte ich die Nachricht, daß mein Vater l Uhr
ahends verschieden ist und von 12 Uhr ab ohne Bewußtsein
gelegen habe. Meine Angehörigen und noch andere
Personen sind Zeugen dieses merkwürdigen Verhaltens
eines sonst so unruhigen Tieres." — Selbstverständlich wird
jeder Kritiker zunächst versuchen, diese beiden eigenartigen
Beobachtungen bezw. Berichte mit der allgegenwärtigen
Zufallserklärung abzutun. Fragt sich nur, ob derlei Zufälle
nicht häufiger sind und am Ende, bei wachsendem Material,
eine andere Erklärung fordern. Wenn Sterbende unter gewissen
Umständen ihr Bild fernwirkend auf andere Hirne
projizieren können, so ist wohl auch der Gedanke nicht
ganz indiskutabel, ob diese telepathische Wirkung nicht auch
einmal einet» tierischen Mittlers sich bedienen könnte. Wer
hilft die Frage der Lösung näher bringen?

Hannover, Prinzenstr. 14. Dr. med. Lomer.

*) Genau dieselbe Beobachtung machte die Gattin des Unterzeichneten
wiederholt bei Todesfällen aus der eigenen Familie in unserem hinter
dem Wohnhaus befindlichen Garten. Maier


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1917/0582