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4 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1918.)
sonderen Kraft in dem Zuströmen der Elektronen das Leben auf
der Erde ermöglicht. Der Verfasser behandelt in übersichtlicher
Form u. a. die Hypnose, die „Wünschelrute", die Gedankenübertragung
, die er mit Recht als unter günstigen Bedingungen tat-
sächlich möglich annimmt, den sog. „animalischen Magnetismus",
den er lediglich als eine strahlungsfähige Energieform erklärt.
Böhm sieht die Grundursache für die Einwirkung elektrischer,
atmosphärischer, radioaktiver und bioradioakliver Einflüsse auf
die Zellen menschlich- tierischer Körper, der Pflanzen und Bakterien
, in den „dunklen Strahlungen", d. h. in den nicht stets, un-
mittelbar und von jedermann wahrnehmbaren Ä.herschwingunge*
und Elektronenbewegungen. Zwischen der Ionenverteilung im
menschlichen Körper, in den Bodenbestandteilen, Gewässern und
in der Atmosphäre besteht ein kausaler Zusammenhang. „Von
der richtigen Aufladung mit Elektronen ist sowohl das Leben der
Zellen., als auch die Arbeit unserer Gedanken abhängig". Er
reiht die Bio- und Gedankenstrahlen als vierte und fünfte Gruppe
den natürlichen Kathoden-, den Röntgen- und • Radiumstrahlen
an. Weiter werden die physiologischen Vorgänge beim Zustandekommen
des Gedächtnisses und beim Unterbewußtsein mit einem
gewollten oder ungewollten Zurückstrahlen von Gedanken,
welche an einer bestimmten Stelle des Gehirns induzierl und aufgespeichert
sind, in Zusammenhang gebracht. Schon in seinen
früheren Schriften hat der Verfasser, zum Teil sehr eingehend,
auf die Bedeutung hingewiesen, welche die Kolloide, die innersekretorischen
Drüsen, das sympathische Nervensystem, das nicht-
akustische Labyrinth und so weiter für die Entstehung, Leitung
und Abgabe der Strahlen im Körper besitzen. In dieser neuesten
Schrift läßt er ausgehend von den Beobachtungen bei der spontanen
und experimentellen Gedankenübertragung die Gesetze der
Radiumbiologie analog auch für die Gedankenstrahlung gelten.
Der Gedanke ist ihm eine Kraft, Energie; „nach dem Gesetz von
Robert Mayer muß deshalb der Gedanke als solcher erhalten
bleiben oder in eine andere Energieform sich umwandeln".
Durchaus neu und höchst interessant ist, wie er gewisse Elfekte,
mit denen der Spiritismus gerne operiert, ebenso bestimmte „Fakirkünste
**, wie Wachstumsförderung bei Pflanzen durch bloße
Handbestrahlung, natürlich zu erklären »sucht. Bei einem
„Medium** während des Trancezustandes und bei ähnlichen Erscheinungen
scheint ihm eine Überladung von Elektronen vor-
handen zu sein; durch das gelegentliche Zusammen- oder Gegen-
einanderwirken von verschiedenen, oben genannten Strahlen entstehen
die sonderbaren Bewegungs- und Lichterscheinungen,
Kraftäußerungen und psychische Effekte, wie sie im „Okkultismus
" verschiedentlich bekannt sind. Wie für die Aufspeicherung
von Erinnerungsbildern eine Aufladung (Induktion) von
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