Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 7
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Wiener : Beiträge z. Erforschung d. Zusammenhanges v.Ton u. Farbe. 7

und an diejenigen, die sich mit derartigen Experimenten beschäftigen
, die Bitte zu richten, meine Arbeiten zu unterstützen, selbst
Versuche anzustellen, und so nicht nur die von mir angegebenen
Tatsachen zu prüfen, sondern stets selbständig ins Innere dieses
eigenartigen Wissensgebietes zu dringen.

Die folgenden Sätze bitte ich nicht als genaue, durch vielfaches
Versuchen bestätigte Ergebnisse eingehender wissenschaftlicher
Arbeit zu betrachten, sonder» als bloße Anregungen, die
zwar auf gelegentlicher Erfahrung beruhen, die aber im Grunde
nicht mehr als Anregungen sein wollen.

Es gibt Menschen, die ganz unbewußt bei Betrachtung
eines Bildes die Beobachtung machen, daß es, in Farbe, Komposition
oder Linienführung an ein Musikstück erinnert; und
dieses ungewollte Erkennen eines Zusammenhanges zwischen
Ton und Farbe hat seine Richtigkeit, wenn auch in anderer Weise
als in der, die wir als Farbenhören bezeichnen; sie ist auch nicht
das Gegenteil, sondern dürfte nur von der künstlerischen Verwandtschaft
zwischen Maler und Komponisten abzuleiten sein. Wenn
beide das gleiche Milieu mit gleicher Meisterschaft behandelt haben, so
wird es uns auch nicht schwer fallen, es Sowohl im Bild, als auch
in der Komposition zu erkennen; daher ist es nun nicht so ver-
wunderlich, wenn beim Betrachten eines Bildes eine gehörte Musik
oder mindestens ihre Art angegeben wird.

(Als Beispiel könnte man, nicht für alle Fälle, sondern nur
bei einigen. Franz von Stuck und Richard Strauß nennen, oder,
den jetzt in Darmsladt lebenden Wiener Maler Pellar und wieder
Strauß, diesmal aber in Bezug aut die Rokokoopern, wählend
das erste Beispiel auf „Elektra" und „Salome" Bezug nahm.)

Nun könnten wir gleich die Frage aufwerten: Ruft ein bestimmter
Ton eine bestimmte Farbe hervor, oder aber, ist die
Farbe \om Ton in der Qualität unabhängig? Ich glaube, daß
beide genannten Meinungen etwas für sich haben, daß aber beide
nicht vollständig erschöpfend sind. Wir können nicht behaupten,
daß der Ton, sagen wir beispielsweise Violett oder Rot, aber ein
ganz bestimmtem Violett (Rot) bedingt. Vielmehr ist meiner Ansicht
nach die Sache so, daß diesem Ton eine bestimmte
Farbengruppe eine gewisse Eigenschaft der Intensität zugeordnet
ist. Diese Zuordnung aber hängt von den Instrumenten ab, die
den Ton erzeugt haben. So habe ich beim A (Normal A, 475
Schwingungen) einer Stimmgabel die Empfindung einer sehr
grellen Farbe gehabt, und zwar sehr oft Rot (knallrot). Dasselbe
A einer Holzpfeife lieferte ein ganz anderes Farbenbild,,
und hier war noch ein Unterschied zu verzeichnen, denn einmal
wurde die Pfeife mit Luft und das andere Mal mit Leuchtgas angeblasen
Das erste Mal war die Farbe ein unbestimmtes Grau,


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