Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 26
(PDF, 147 MB)
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26 Psychische Stadien. XLV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1918.)

Art, dem zur Liebe geschaffenen Gesamtwesen der Frau, im
Gegensatz zu der kampfesmutigen, mehr verstandesmäßig
erfassenden und äußerlich gestaltenden Art des Mannes,
eine feinere Wahrnehmung möglich ist. Ihr transzendentales
oder übersinnliches Aufnahmevermögen ist subtiler,
die kraftvollen Schwingungen ihres Innenlebens verbinden
sich leichter mit den Schwingungen des geistigen Ather^
und passen sich demselben leichter an.1) Eine bekannte
Ausnahme von der übrigen Männerwelt bildet ja die männliche
Künstlerseele oder auch der „Auserwählte" unter
den Priestern, welchen diese seelische Empfangsfähigkeit
des weiblichen Elementes im Laufe ihrer Lebensgänge —
nach der ursprünglichen Teilung der Geschlechter — wieder
zu eigen geworden ist.

Vertieft man -sich in diese, der weiblichen Natur zu
Grunde liegende Eigenschaft setlisch-geistiger Begabung,
so ergibt sich von selbst> daß in den bisherigen Bestrebungen
einer meist falsch verstandenen und falsch geübten
Frauen-Emanzipation am falschen Ende begonnen wurde.

Erwacht die Frau zum Bewußtsein ihrer seelischgeistigen
Veranlagung, befreit sie sich aus dem Banne ihres
bisherigen geistigen Schlafe?, wird sie auch von Selten de*
Mannes richtig gewürdigt, *o ergibt sich von selbst jene
andere Befreiung im Sozialen, — denn nur aus uem
Geistigen entspringt wahrhaft schöpferische und
dauernde Kraft der Realisierung.

td dem Jahrhunderte alten Kampf zwischen Mann und
Frau kommt es ja in der Hauptsache nicht auf Gleichberechtigung
auf allen erdenklichen Gebieten an,
sondern auf Gloichbewertung der jeweiligen Vorzüge und
deren richtige Verwertung. Das Altertum schätzte und
pflegte noch die weibliche Seele, deren Fähigkeit sich
frei schon zur Zok der VeHen im Inder tum entfaltet hatte.
In Ägypten, in Griechenland, in Jtalien, in Gallien, im germanischen
Norden, — überall war die Frau mit den zeremoniellen
Kulthandlungen innig verbunden und Gegenstand
einer besonderen Einweihung und Schulung, die sie zu
einem halbgöttlichen Wc^en, zur schützenden Fee. zum Genius
des Hauses, zur Hüterin des LebensqueUes erhoben. Nach
Tacitus war die Grundlage dazu, in dem „sanetum et pro-
vidum" (dem Heiligen und Ahnungsrelehen) im Wesen der
„deutschen" Frau gegeben. — Welche Rolle wird ihr aber
heute zu Teil ?

Sie versah damals sogar den Posten der Priester in

1 Prentice Mulford sagt: „Die brauen springen die Wahrheit an.*


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