http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1918/0035
Tischner: Die „offizielle* Wissenschaft und der Okkultismus. Hl
nicht selten im Gewände strenger Wissenschaft auftauchende
Gedanke bezeichnet werden, in diesen pathologischen Zuständen
irgendwie die Schranken der uns umgebenden Erscheinungswelt
durchbrechen und Einblick in ein rein
geistiges, nicht materiell vermitteltes Sein und Wirken der
Seele, einen Zusammenhang der einzelnen Glieder dieser
Geisterwelt untereinander (Telepathie), gewinnen und das
schlechthin Transzendente erfahrbar zu machen, das Unmögliche
erleben zu können/1 Was an wirklichen Tatsachen
dazu herangezogen werde, sei ganz natürlich zu erklären. -
S. 105 sagt er, der Rapport in der Hypnose sei nicht zu
bezweifeln, doch nur der indirekte, nicht der direkte von
Richet, du Prel usw. als Tatsache behauptete „Eine solche
unmittelbare Gedankenübertragung von einem Gehirn auf,
ein anderes ohne irgend wahrnehmbare physische Träger
würde einen Riß durch die Fundamente unserer gesamten
Naturanschauung bedeuten, und wenn sie durch zwingende
Beweise anerkannt werden müßte zu einer gänzlichen Revision
unserer Grundbegriffe führen." Auf S. 169 wird dann
einige Literatur über Te^pathie (du Prel, G urney, Preyer usw.)
gegeben.
Ebbinghaus: Gruudzüge der Psychologie 1 811, 1911
und IJ 821, 1913: TJ 459 wrid auf knapp einer halben Seite
das Problem der Telepathie wenigstens nicht direkt abgelehnt
, welche von beideh Richtungen, — ob die „Telepathiegläubigen
und Okkultisten" oder die Skeptiker, —
Recht haben, lasse sich nicht voraussagen.
Gcyser: Lehrbuch der allgera.Psych. 19122, 750 S.: —
Elsenhans: Lehrbuch der Psych, 1912, 434 S. Auf
S. 408 wird Telepathie und Hellsehen kurz erwähnt, S. 410
noch einmal; in einer Anmerkung wird gesagt, die sorgfältig
angestellten Versuche von Kotik könnten immerhin
Anspruch auf sorgfältige Nachprüfung erheben.
Ziehen: Leitfaden der physiol. Psych. 1914, 504 8.: —
Messer: Psychologie 1914, 395 3. Auf S. 366 wird
gelegentlich des Fortlebens nach dem Tode gesagt, daß die
Spiritisten und Okkultisten den empirischen Beweis dafür
erbringen zu können behaupten. Leider habe sich in diese
Beweise viel kritiklose Phantasie und absichtliche Täuschung
gemischt. Die wissenschaftliche Psychologie solle sich eben
nicht so völlig davon fernhalten, wie sie es in Deutschland
bisher getan habe. Das Material sei einer vorurteilslosen
Prüfung zu unterziehen und es seien Versuche von ernsten
wissenschaftlichen Forschern zu machen. [Sehr gut! Red.]
Das ist das ganze spärliche Material! Freunden „exakter",
zahlenmäßiger Feststellung gebe ich noch das Gesamt-
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