Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 32
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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32 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1918.)

ergebnis: auf 10061 Seiten kommen 2 Seiten über Telepathie
u. dgl., also weniger als 0,02%! Mi glaube jeder
wird zugeben, daß das nicht dem Umfang und der Wichtigkeit
des Gebiets entspricht. Es geht auch nicht an, es damit
zu erklären, diese Dinge seien noch ungeklärt und noch
nicht fest bewiesen, — wenn nur völlig Geklärtes und fest
Bewiesenes Aufnahme finden dürfte, dünn müßte sehr viel
anderes auch gestrichen werden und die BüHher würden
erheblich zusammenschrumpfen. - Daß da»* nicht so sein
muß, zeigen die Werke von J. H.Fichte, dem Sohne von
J. G. Fichte. In der Anthropologie (wir würden jetzt „allgemeine
Ps." sagen), 18602 610 8. findet sich ein Kapitel
über Hellsehen und Ekstase von 68 8., in der nrr nicht
zugänglichen 3. Aufl. (1876* soll er auch auf den Spiritismus
etwas näher eingehen. In seiner JPsyehc.losrie" I 18B4
744 8., ri 1873 257 S. findet in 1. im Kapitel über „Schlaftraum
" von Seite 545 ah sich viel über Ahnungsträume
Magnetismus, Hellsehen, sodann folgt ein eigene« Kapitel
über den Wachtraum (S. 581—655). Also von im ganzen
1611 Seiten fallen 17** auf Hellsehen usw., das sind über 10° 4I.

Während der Okkultismus in den letzten Jahrzehnten
viel an Tatsachen aufgehäuft hat, die, wenn sie auch nicht
alle im strengsten Sinne bewiesen sind, so doch ri. T. recht
wahrscheinlich gemacht oder wenigstens diskutierbar sind,
schrumpft das in den Lehrbüchern mitgeteilte auf Null zusammen
Man kann wirklich nicht sagen, daß die Psychologie
in dieser Zeit bewiesen hat, daß alle* das nicht
existiert und garnicht existieren kann; jedoch i<*t in dieser
Zeit der Einfluß der Naturwissenschaften übermächtig geworden
. Diese Seelenphysik" ging von ganz anderen
Voraussetzungen aus, in ihren Rahmen paßte das ganze
Gebiet des Okkultismus so wenig, daß man e* einfach ignorierte
, ohne sich mit ihm auseinander zu setzen. Ich
denke diese Ablehnung, diese wie auf Verabredung erfolgte
Außerachtlassung eines so umfangreichen Tatsachengebiete*
darf man wohl als „offizielle" im Namen der ganzen „wissenschaftlichen
Psychologie" geschehene bezeichnen. Allmählich
scheint sich die Psychologie von den Fesseln hvzuringen —
ich erinnere nur an Bechers Arbeiten, — und es ist wohl
anzunehmen, daß man dann auch den Tatsachen des Okkultismus
vorurteilsloser gegenübertritt, und wenn man «ie
auch nicht unbesehen anerkennt, so ihnen doch experimentell
nähertritt und sie diskutiert.


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