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40 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1918.)
die wir noch garniclit keimen, die auch bei der Sympathie
in noch unbekannter Art und Weise mitwirken, sowie magne-
tische Strömungen, welche bestrebt sind, den fehlenden
Magnetismus, der eben m. E. die Ursache jeder Krankheit
ist, zu ersetzen.
Auch die telepathische Behandlungsweise, die sogen.
Fernbehandlung, ist durch den Magnetismus begründet.
Professor Dr. Braun gibt in seinem Buche: „Die Telepathie
ihre Ursachen und ihre Wirkungen* verschiedene Berichte
von Krankheitsheilungen, die er ausführte. So behandelte
er z. B. ein junges Mädchen, welches viel an nervösen Kopfschmerzen
litt. Nach 2 Monaten waren diese Schmerzen
für dauernd verschwunden.
Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, auch von
<len verschiedenen Erfolgen der „Gesundbeter* zu berichten.
Ich meine hier die Anhänger der „ Christlichen Wissenschaft
*. In Hannover nennt sich diese Gemeinschaft: „Erste
Kirche Christi der Scientisten auf Erden". Dieselbe besitzt
eine Kapelle in der Hilde^heimerstraße, woselbst Dienstag*
und Sonntags Vorlesungen aus den Schriften der Gründerin
Miß Eddy stattfinden. Ich trat dieser Gemeinschaft näher
durch die Bekanntschaft eines Frl. St. in Hannover, welche
mir in durchaus glaubwürdiger W« ibe von einer wunderbaren
Heilung ihrer schweren Typhuserkrankung berichtete. Die,
Vorsitzende der Geme nschaft in Hannover heißt Frl. Fricke,
dieselbe führt auch die Heilungen aus. Ich besuchte die
Vorlesungen öfter. Nach Schieß derselben erzählen dann
verschiedene Mitglieder der ^Christlichen Wissenschaft* von
den Erfolgen der Krankenbehandlungen der Vorsitzenden.
Den Fall mit dem Frl. St. will ich kurz erzählen.
Frl. St. war schwer typhusleidend und der Arzt hatte
nur wenig Hoffnung auf Genesung. Die Temperatur war
immer ziemlich hoch. Eines Nachmittags nahm nun die
Temperatur noch mehr zu, so daß das Schlimmste befürchtet
wurde. Die Mutter ging nun in ihrer größten Not zu dem
Frl. Fricke — was ihr schon öfter von einer Anhängerin
der „Christlichen Wissenschaft* geraten war —, welcher sie
den Fall vortrug. Frl. Fricke sagte ihr darauf, daß ihre
Tochter gesund werden würde und die Mutter glaubte dieses
auch ganz bestimmt. Als Frau St. nach Hause kam, war
ihr Erstaunen sehr groß; denn das Fieber war gänzlich
verschwunden und Frl. St. wie umgewandelt. Der Arzt,
welcher am nächsten Tage die Patientin sah, war sehr erstaunt
, und redete von einem großen Wunder. Man versehwieg
aber den wahren Sachverhalt. Seit dieser Zeit ist
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