http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1918/0053
Psychische Studien.
Monatliche Zeitschrift,
Vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des
Seelenlebens gewidmet.
45. Jahrg. Februar-März 1918
I. Abteilung.
Historisches und Experimentelles.
Mitteilungen einer Trance-Persönlichkeit
über das Jenseits.
Von Jo&ef Peter, Generalmajor a. D.
Prof. j. H. Hyslop, der bekannte Forscher auf okkultistischem
Gebiete, teilt in den „Pi oceedings" der amerikanischen Gesellschaft
für psychische Forschung (1914) interessante Versuche
mit einem Schieibmedium mit. Die Berichte hierüber füllen einen
stattlichen Band und es ist deshalb nur möglich, hier auf einige
merkwürdige Momente der Experimentalreihe hinzuweisen, welche
besonders lehrreich für alle jene sein dürften, welche selbst Gelegenheit
haben, mit Schreibmedien zu experimentieren.
Hyslop bemerkt eingangs, daß es wohl ein oft gehörter
Wunsch ist, etwas über das Fortleben nach dem Tode zu wissen.
Leider wurde der Wunsch nicht erfüllt und es ist eine der
stehenden Kl agen der Wissensdurstigen, daß die psychische Forschung
nur immer triviale Dinge über das zukünftige Leben mit-
teilt, aber nichts sagt über die Natur dieses Lebens. Allein man
hat im allgemeinen keinen Begriff von den ungeheuren Schwierigkeiten
, welche mit dem Versuche verbunden sind, etwas über die
Bedingungen des zukünftigen Lebens zu erfahren, weil man das
Problem nicht in seiner ganzen Größe erfaßt. Man muß in erster
Linie daran festhalten, daß der Beweis für das Fortleben weder
in der Autorität eines Forschers, noch in dem Wunsche des einzelnen
, noch in der Wahrhaftigkeit und Ehrenhaftigkeit der Per-
sqrj» durch welche die Information kommt, zu suchen ist, sondern
lediglich in der Beantwortung der Frage, ob die Mitteilung, die
uns wird, tatsächlich supranormaler Natur ist.
Selbst wenn die Antwort bejahend ausfällt, sind die Schwierigkeiten
nicht behoben. Es genügt nicht zu glauben, daß es
Geister gibt, von welchen die Mitteilungen kommen, da es in
wissenschaftlichen Problemen sich nicht um Glauben handelt, sondern
um Beweise. Aber angenommen, die Aussagen stamme»
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