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Peter: Mitteilungen einer Trance-Persönlichkeit üb. das Jenseits. 58
Wie außerordentlich schwierig es ist, uns über Dinge Mitteilungen
zu machen, die uns unbekannt sind, selbst dann, wenn
Ähnlichkeiten mit den Dingen unserer Erkenntnis vorhanden sind,
zeigt Prof. Hyslop an einem treffenden Beispiel: Man versuche,
einem Eskimo von einer Dampfmaschine zu erzählen. Der
Eskimo hat nie eine solche gesehen; er benützt ein Renntier für
seine Fahrten. Angenommen der Erzähler kennt die Eskimosprache
, welche kein Wort für Dampfmaschine hat. Er will sich
„un auf das Renntier geziehen und meint, eine Dampfmaschine
sei ein Renntier von Eisen ohne Hörner und statt der Beine mit
Scheiben versehen, welche sich drehen, statt zu laufen, wie die
Beine des Renntiers. In dem Innern würde man ein Feuer anzünden
und heißes Wasser zu einem Dunst wie die Luft machen,
um das Ding in Gang zu bringen. Der Eskimo wird keinen richtigen
Begriff von einer Dampfmaschine erhalten. Er wird ein
Mentalbild von einem Renntier mit unmöglichen Umständen gewinnen
und vollkommen ungläubig sich verhalten zu den Behauptungen
des Erzählers und denselben wahrscheinlich für verrückt
ansehen. Die einzige Ähnlichkeit zwischen der Dampfmaschine
und dem Renntier ist die Arbeit, welche geleistet wird. Keine
Ähnlichkeit in der Form ist vorhanden, so daß der Eskimo sich
keine richtige Vorstellung machen kann. Das Bild, das in seiner
Seele entstanden ist, ist eine Unmöglichkeit. So wird er skeptisch
bleiben und dennoch sind die Dinge Tatsachen.
So ähnlich mag es uns mit den Bezeichnungen „Sympathie"
und „Vibration" gehen, um gewisse Dinge zu erklären. Der Bericht
ist nämlich voll von diesen Wörtern, um eine „Inlerkommu-
nikatiop", einen Verkehr zu erklären, ohne uns verständlich zu
werden. Ähnlich mag es mit allen vagen und unbestimmten Begriffen
der Fall sein; es sind wohl die Analogien zwischen spiritu-
afen und mateiieilen Verhältnissen so weit von einander entfernt,
daß wir überhaupt keine richtige Vorstellung von den Tatsachen
erhalten, oder nur eine dunkle oder sogar gänzlich falsche, und
uns nicht denken können, was gemeint ist.
Die Ähnlichkeit zwischen einer körperlichen und einer unkörperlichen
Welt ist möglicherweise nicht größer, als die zwischen
den geistigen Bildern unserer Träume, Halluzinationen und des
Unterbewußtseins und der wirklichen Welt. Wenn die unkörperliche
Welt eine Geisteswelt irgend welcher Art ist und besonders
wenn sie wenigstens in den ersten Stadien nach dem Tode eine
Traumwelt ist, dann wird die Ähnlichkeit mit der physischen Welt
zu entfernt liegen und die Widersprüche in den Berichten über
dieses Leben würden so groß sein, daß es unmöglich wäre, ein
klares Bild davon zu gewinnen.
Hyslop sagt—und die okkultisuschp Literatur bestätigt es —,
daß wir gute Beweise dafür haben, daß wenigstens unmittelbar
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