Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 60
(PDF, 147 MB)
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60 Psychische Studien. XLY. Jahrg. 2.-3. Heft. (Februar-März 1918.,

a'wh jemand auf sein Arbeitszimmer und zu seinen Papieren
geschlichen. Trete er aber ein, finde er alles unverändert,
wie er es verlassen, Bücher, Papiere, Federn usw. alles am
gewohnten Platz, den Stuhl wie den Tisch, an dem er zu
schreiben pliegte, im verrückt. Die Mutter, die manche häusliche
Geschäfte in einem benachbarten Zimmer, auf dem
selben Gange, in demselben Stock vorzunehmen pflegte,
sagte wohl zu ihren heranwachsenden Kindern : „Gott verzeih
* mir — ich glaube, euer Vater ist doppelt!* Was das
Grauenhafte ungemein verminderte, war, daß die Nächte
und auch die Nachmittage still waren. Vormittags, be-
M>nders aber in den Mittagsstunden, waren länger als ein
Jahr polternde Geräusche, was auch Besuche jde wahrnahmen
. Wirklich niederschlagend war es, daß alle Wahrnehmungen
nicht bloß an sich unerfreulich waren, .sondern,
daß auch kein tieferer (-»ehalt darin erkannt
w e r d e n k o n n t e. Sie waren weder anzeigend noch
warnend, noch weniger erhebend odertrostend; — alles sah
wie ein >piel williger Geister aus, die nur Sehreeken
und Grauen erregen wollten. Jndeß übte auch hier Gr wohn-
htit ihr Recht. Wir hatten uns fa^t an die unheimlichen
l uiMcht baren gewöhnt, und da .sie uns nicht weiter schädlich
berühtten. ließen wir sie meist unbeachtet. Wie viele
Nachforschungen und Untersuchungen man auch vornahm.
kein«31 derselben brachte erklärende .Resultate. Mit dem
T«»de der Mutter, der früh erfolgte, verstummte alles Unheimliche
. t\U ob e< ein Anzeichen dieses Trauerfalls habe
sein sollen *

Humboldt antwortet auf diesen Bericht: „Daß eine
geliebte Person im Augenblick des Abscheiden«, oder auch
nachher, den Elementen und der Sinnenwelt die Kraft abgewinnt
, zu eiveheinen. läßt .sich nicht ohne veitere^ begreiflich
machen: allein die menschliche Seele empfindet doch
Dinge in sich, welche die Möglichkeit, wenn auch nur in
einem Schleier, durchblicken lassen. Wer je Sehnsucht in
sich getragen hat, begreift, daß sie eine Stärke gewinnen
kann, die von sich selbst die gewöhnlichen Sehranken der
Natur durchbricht. — Ks mag aber auch bei dem, der etwas
sehen soll, eine gewisse Empfänglichkeit notwendig
sein, die Geistergegenwart zu vernehmen, und wir mögen
manchmal voa Geistern umgeben sein, ohne es zu ahnen.
Warum man wenig Geister Meht, wenig von Erscheinungen
hört, läßt sich erklären. Unter den Geschichten von ehemals
waren wohl viele falsch, nicht gerade erfundene, aber
ununtersucht gebliebene oder nicht verstandene natürliche
Ereignisse. . . . Indes mag außerdem richtig sein, daß


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