Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 71
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Ganser: Magnet., Ilypnot u. Suggest. hinsichtl. ihrer Wirkungen. 71

der Mystik" und "Monistischen Seelenlehre", Hellenbach in seinem
gedankentiefen Buche: „Geburt und Tod als Wechsel der An-
schauungsform oder die Doppelnatur des Menschen."

Die andere Deutung Plutarchs könnte man eine spiritistische
nennen. Denn nach ihr war der Genius des Sokrates eine abgeschiedene
Menschenseele, die dem Geborenwerden und Sterben
als irdisch-menschliche Persönlichkeit nicht mehr unterworfen war.
Sie stand als Schutzgeist dem Sokrates zur Seite und führte ihn
sein ganzes Leben hindurch. Danach war Sokrates ein Medium,
das \on seinem Schutzgeiste vor allem Bösen bewahrt wurde;
letzterer suchte durch sein Medium in wunderbarer Weise die
Menschen zu belehren und zu veredeln.

Daß diese Deutung nicht abzuweisen ist, haben die Erfah-
rungen an unseren modernen Medien erwiesen. Ich möchte nur
auf D. D. Hörne hinweisen, der in seiner Art ein „Lichtbringer"
für viele \*ar und dessen selbstlosem Wirken wir zum großen
Teile das Aufblühen der wissenschaftlichen Erforschung de.
Unterbewußten und Übersinnlichen verdanken.

Vielleicht waren auf Sokrates' Daimonion beide Deutungen
anwendbar: Sokrates war einerseits ein spiritistisches Medium,
geführt und inspiriert von einem hohen Schutzgeiste, andrerseits
ein animistisches Medium, dessen höheres Ich in das Tagesbewußt-
fein hereinzuwirken vermochte in weit höherem Maße, als es bei
den meisten Menschen der Fall ist.

Daß diese beiden Deutungen sich gut auf Sokrates anwenden
und vereinen lassen und vieles verständlich machen, ist
wohl für jeden einleuchtend, der den experimentellen Okkultismus
vorurteilsfrei studierte.

Magnetismus, Hypnotismtis und Suggestion
hinsichtlich ihrer Wiikungen auf Körper

und Seele.

Von Oskar Ganser, Stralsund,
(»Schluß von Seite 42.)

Wir dürfen [aber auch nicht vergessen, daß die Vertreter
der „Christlichen Wissenschaft" bei ihren Behandlungen
große Mißerfolge zu verzeiehen haben. Ich erinnere
nur an den Prozeß im August 1910 vor der Strafkammer
des Landgerichts III zu Berlin. Ohne Zweifel haben die
Heiler der „Ersten Kirche Christi des Scientisten" noch
mehr Mißerfolge zu verzeichnen, die nur nicht in die Öffentlichkeit
gelangen. Es ist schwer, darüber ein Urteil zu
fällen, warum die geistigen Kräfte der geistigen Heilerinnen
oft versagen , trotzdem der Kranke sowohl als auch der


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