Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 81
(PDF, 147 MB)
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Tisehner: Ueber Hellsehen.

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Arbeiten gezeitigt, die, wenn sie auch das Problem durchaus
nicht gelöst haben, so doch in manchen Punkten Interesse
verdienen und deshalb in einem Fachblatt für Okkultismus
besprochen werden müssen. Als erste Arbeit berücksichtige
ich die Arbeit von Riehes (Psychiatr.-neurol. Wochenschrift
1914). Riehes vermutet, es könne sich um eine Suggestion
von Kahn handeln, indem er den Versnchsleitern die
Fragen, die sie stellen, durch Telepathie überträgt. Von allem
andern abgesehen, sind Versuche mit ihm gemacht worden,
bei denen der Experimentator vorher nicht mit ihm in
Verbindung getreten war. Es ist wirklich amüsant zu
sehen, daß man die Telepathie auch einmal als Erklärung
des Hellsehens herbeizieht, während man es sonst durchaus
nicht anerkennen will. — Meyer (Berl. klin. Wochenschr.
1914) referiert über okkulte Dinge verschiedener Art. Vom
zweiten Gesicht meint er, es sei ein interessantes Gebiet für —
die Psychologie der Zeugenaussage. Um Verständnis für die
Versuche von Schottelius zu bekommen, rät er, sich einmal
kleine Filmstückchen mit Tinte zu beschreiben und entsprechend
zu falten, dann hätte man eine Vorstellung davon
, unter welchen Bedingungen das Lesen vor sich gehen
müßte. Meyer hat mit K° selbst gesprochen, K. selbst be-
hauptet, nicht Hellseher zu sein, jemand müsse im Zimmer
sein, der den Inhalt der Zettel wisse. Eine Lösung will
Meyer nicht geben, jedoch ist er überzeugt, daß K. kein
Hellseher ist. Im Vorbeigehen sei noch Klienehergers
Aibeit erwähnt über denkende Tiere, Hellsehen uad Materialisationsphänomene
; Kl. ist auch durchaus skeptisch, bringt
aber nichts wesentlich Neues. (Deutsch, med. Wochenschr.
1 öl 4. J

Hans Henning (Journal für Psyehol. u. Xeurol. Bd. 21)
versucht zu beweisen, daß das, was Kahn gekonnt, jeder
Psychologe auch leisten könne. Er macht darauf aufmerksam
, daß man aus den Eindrücken auf der Schreibunterlage
, auf der der Zettel gesehrieben ist, vielfach recht gut
den Inhalt des Zettels lesen kann. Das ist unter günstigen
Verhältnissen, wie mir eigene Versuche gezeigt haben, wohl
möglich, aber schwerlich im Laufe von Versuchen: das
Verhalten der Versuchsperson würde wohl auch harmlosen
Gemütern auffallen. Außerdem ^ar in vielen Fällen die
Schreibunterlage nicht zur Hand. Auch mit Tinte geschriebene
Zettel seien aus dem Löschabdruck leicht zu
entziffern, sodann könne man durch Befühlen den Zettel
wie bei der Blindenschrift etwas lesen, das gleiche könne
vielleicht mit der Stirnhaut geleistet werden. (!) Ein geschickter
Taschenspieler könne in einem unbeobachteten

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