Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 94
(PDF, 147 MB)
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94 Psychische ^tudiea. XLV\ Jahrg. 2.-:>. Heft. (Fehruar-März 1918.)

sich selbst bewegte, so würde der ruhende Körper, nennen wir
ihn B, sich selbst aus eigener Kraft in Bewegung setzen und sich
aus eigener Kraft weiter bewegen, sobald der in Bewegung befindliche
Körper, nennen wir ihn A, ihn trifft. Dann würde A keine
neue Arbeit zu der alten zu leisten haben, er würde sich also mil
unveränderter (und nicht wie in Wirklichkeit mit verminderter
) Geschwindigkeit weiter bewegen, und B müßte
mit der nämlichen Geschwindigkeit vorwärts eilen.

Dasselbe würde eintreten, wenn eine mit dem Stoffe seit aller
Ewigkeit verbundene Kraft die Bewegung desselben hervorbrächte,
denn dann würde die mit Körper B verbundene Kraft diesen in
Bewegung setzen und weiter bewegen, sobald Körper A ihn trifft,
und die den Körper A bewegende Kraft hätte keine neue Arbeit
zu leisten.

Die bei der Annahme dieser beiden Fälle sich ergebende
Schlußfolgerung stimmt also nicht mit der Wirklichkeit überein
, und müssen sie daher als unmöglich ausscheiden. Es bleibt
also nur noch der dritte Fall übrig: Der Körper, bezw. der Stoff,
hat die Kraft ursprünglich nicht besessen: sie ist erst mit der
Bewegung durch den Urheber derselben in ihn hineingelegt worden
. In diesem Falle muß die Kraft auch noch Körper B bewegen
, sobald A ihn trifft, und beide Körper müssen sich nun
langsamer bewegen, als A sich vor dem Zusammenstoße bewegte
, weil jetzt mit unveränderter Kraft eine größere Menge
Stoff als vorher bewegt wird. Die sich aus der Annahme dieses
einzig noch möglichen Falles ergebende Schlußfolgerung stimmt
also mit dem Vorgange, wie er sich in Wirklichkeit abspielt, überein
und beseitigt somit jeden Zweifel an der Richtigkeit derselben.
Die Bewegung des Stoffes muß daher einen Urheber gehabt
haben, und die Welt ist demnach eine Schöpfung.

Die am Anfange dieses Vortrages erhobene Frage wäre hiermit
also schon beantwortet; aber lassen Sie uns noch weiter
gehen, meine Damen und Herren, und lassen Sie uns zu erfahren
suchen, welche Fähigkeiten man dem Urheber der Bewegung im
Weltall zuschreiben muß. Da nichts ohne Grund geschieht so
kann er auch nicht ohne Grund die Bewegung hervorgebracht
haben, und zwar muß sein Wille, es zu tun, der Grund gewesen
sein; denn niemand war da, der ihn dazu zwang, daher
mußte die Veranlassung zum Bewegen in ihm selber liegen, er bewegte
den Stoff eben freiwillig, also weil er es wollte.

Sodann war es auch unmöglich, ohne Grund bewegen zu
wollen, er konnte mit der Bewegung also nur einen Zweck
verfolgen, und daraus ergibt sich, daß er imstande sein mußte, sich
von der Bewegung eine Vorstellung zu machen und ihre Folgen
zu ermessen. Demnach muß es doch wohl ein Wesen mit geisti-


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