Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 97
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Vogt-Vilseck: Adam Rambacher. 97

Sitzungen hervorbrachten, was er auch von anderen hört und
sieht, alles ist Dämonie!

Früher einmal war das anders gewesen. Da war Rambacher
ein überzeugter Spiritist, der nur den einen Fehler hatte, daß eiserne
Sitzungen öffentlich, in überfüllten Sälen veranstaltete. Es
liegt für den erfahrenen Spiritisten auf der Hand, was dabei auf
die Dauer herauskommen mußte. Man denke sich einen rnil
Menschen gedrängt überfüllten Saal, wahllos zusammengewürfelt,
alle Elemente der Gesellschaft und des Geistes ohne Sichtung beisammen
und man wird sich leicht denken können, wie die Sitzung
jeweils verlief. Es kamen ausschließlich „Neck- und Lügengeister
**, um mit den reinen Spiritisten zu sprechen; in Wirklichkeit
waren hier Kräfte der widerstreitendsten Art am Werke, und
die Einflüsse waren darnach. Nicht anders natürlich auch die
Auslösung. Von einer wirklichen (bezw. wissenschaftlichen) Erforschung
der Vorgänge, welche sich da abspielten, konnte keine
Rede sein und da die Erfolge immer gleich blieben, d. h. negativ
in einem gewissen Sinne, weil nur Unsinn und fades Zeug zum
Vorschein kam, so mußte es kommen, wie es bei der Gemütsanlage
Rambachers nicht anders möglich war: er sagte fich eine?
Tages ganz richtig und doch nicht richtig: Hier sind nur unharmonische
und widerspieiende Kräfte am Werke, hier arbeiten
lediglich Dämonen, und keine guten Dämonen. Nach Rambacher
gibt es bis auf den heutigen Tag nur böse Dämonen, nur
Geister der Finsternis und der Lüge, weil er andere nicht kennen
lernte, und wenn man ihm von jenseitigen Kundgebungen sprich:,
welche sich wesentlich anders entwickelten, als beine Sitzungen
so sagt er mit Überzeugung und liefern Ernste: .Ja, ja! Ich
weiß das auch, aber das sind alles nur böse Dämonen. Diese
können sogar beten, führen Gott im Munde, um die Menschen
ganz und gar zu gewinnen und sie dann ins tiefste Elend zu stürzen
! Ich warne Sie, ich warne Sie!"

Solcher Art und Weise sind die Anschauungen dieses son *
so klugen Mannes. Allen Einwänden, er möge sich doch erst eir-
mal mit der Literatur des Spiritismus befassen, dann werde er
sicher seine Meinung in etwas ändern, begegnet er mit der nicht
weiter diskutierbaren Behauptung, daß zum Studium des Spiritis-
mus die Bibel vollständig genüge. —

Die Säle der Sitzungen waren übrigens stets dicht gefülU. Es
l amen immer Leute. Zuweilen zählte die Menge nach hunderten.
Der Erfolg 6er Sitzungen war und blieb stets der gleiche. Der
Tisch hob und senkte sich, gab seine Antworten „nd die Fragen
waren darnach: „Wie viel Anwesende sind im Saale?" „Wie \iel
Geld hat der und der in der Tasche ?" „Wo ist der und der heute
gewesen?" »Sind Leute da, welche du nicht haben willst ?" Einmal
in einer Dunkeisitzung geschah es aber, daß Veilchen auf dem

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