Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 103
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen. 103

scheinen, absehen zu sollen. Von einer methodischen Prüfung
der okkulten Erscheinungen kann ja nachträglich ohnedem
keine Rede mehr sein. Red.

Kurze Notizen.

a) DieLösung des Schlafrätsels beschäftigt
die Gelehrten unausgesetzt. Mit allerhand scharfsinnigen
Experimenten hat man das Wesen und das Zustandkommen
des Schlafes aufzuklären veisucht; man hat zahlreiche Hypothesen
darüber aufgestellt und ist doch immer noch nicht
zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen. Die Frage
steht im engen Zusammenhing mit den Begriffen einer
höheren und niederen Gehirntätigkeit oder eines Ober- und
Unterbewußtseins. Die höhere Gehirntätigkeit ist während
des Schlafes jedenfalls ausgeschlossen und damit die Betätigung
des Willes und der Aufmerksamkeit. Man kann
aber nicht sagen, daß die Geistestätigkeit im allgemeinen
völlig ruht. Es kommt wohl vor und sollte vielleicht das
Normale sein, daß man sich des Morgens erhebt, ohne auch
nur die geringste Erinnerung an die durchschlafene Zeit
zn haben. Auch damit wäre freilich nicht erwiesen, daß
der Geist keine Spur von Arbeit während des Schlafs geleistet
hat, denn das Gedächtnis daran könnte ntir verloren
sein Tut doch mancher Mensch auch im* wachen Zustand
zuweilen etwas vollkommen ohne eigentliches Bewußtsein
Außerdem ist jener als normal bezeichnete Zustand nicht
die Regel, sondern eher die Ausnahme. Viele Menschen
haben geradezu Veranlagung zu Träumen, und es wird oft
gelingen, den Ursprung eines Traumes auf sinnliehe Wahrnehmungen
namentlich des Gehörs und Gefühls zurückzuführen
. Damit wäre also erwiesen, daß die Sinnestätigkeit
während des Schlafes nicht gänzlich unterbunden ist.
Die Tiefe und die Dauer des Schlafs wird bestimmt durch
den Grad der geistigen und körperlichen Erschöpfung.
Kleine Kinder, schwache Greise und Menschen mit niederem
Intellekt, auch die Angehörigen der Naturvölker brauchen
viel Schlaf Der tüchtigste weibliche Physiologe Rußlands,
Maria von Mauassein, die ein wertvolles Werk über den
Schlaf geschrieben hat, erinnert an die Beobachtungen bei
den Papuas in Neuguinea, die sofort einschlafen, wenn sie
nichts zu tun haben und daher in den seltsamsten Stellungen
schlafend angetroffen werden. Auch die armen Blödsinnigen,
die man unter der Bezeichnung Cretins kennt, naben eine
Schlafsucht, die bei geistig normalen Menschen nicht vor-


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