Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 112
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1918/0116
112 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 2-3. Heft. (Februar-Mars 1918.)

Herrn Oberlehrer Dr. G. Z. in H. (z. Z. öefr. im Osten): Ihren
Wunsch betreffs einer Revision Zöllner'scher Experimente hinsichtlich
ihrer Zuverlässigkeit bringen wir hiermit zu öffentlicher
Kenntnis. Sie schreiben u. a.: „Von besonderem Interesse wäre eine
gründliche Untersuchung der Frage, wie es sich mit Prof. Zöllner
und dem Medium Dr. Henry Slade verhält. Wenn letzterer als
„Amerikaner* selbst der Schriftleitung der „Psych Stud/ verdächtig
erscheint, so möchte ich doch konstatieren: wenn man Zöllner'»
nWissenschaftliche Abhandlungen" liest, bekommt man entschieden
den Eindruck, daß Zöllner, mit dem auch der bedeutende Physiker
Wilhelm Weber zusammenarbeitete, durchaus sorgfältig verfuhr
, so daß jeder Betrug ausgeschlossen schien. Aber eine Täuschung
ist ja immerhin möglich. Seine Experimente mit verschlossenen
Schiefertafeln und mit einem dreibeinigen Tisch, wovon sich am
Ende des II. und III. Bandes instruktive Abbildungen befinden,
scheinen mir keinen Betrug und keinerlei Täuschung zuzulassen.
Sollte ein sachkundiger Mitarbeiter der „Psych. Stua.* Zeit finden, die^e
Frage noch einmal gründlich zu untersuchen, so wäre damit gewiß
der Sache des Okkultismus in Deutschland ein Dienst getan. — Üeber
Prof. Wilh. Wundt, dessen Lehrtätigkeit feie im Aug.-Sept.-Heft
K. N. d) S. 407/8 trotz seiner bekanntlich scharfen Stellungnahme
gegen den Okkultismus rühmend erwähnen, hat sich verschiedentlich
Ferd. Jak. Schmidt in den „Preußischen Jahrbüchern* vom Standpunkt
idealistischer, spekulativer Philosophie scharf ablehnend ausgesprochen
, selbstverständlich wird deswegen niemand seine großen
Verdienste schmälern wollen." — Zum Shakespeare-Baeon-Streit hat
küizlieh Julius Hart im .,Tag* (Nr. 269, Berlin 16. Nov.) in gewohnt
geistvoller Weise Stellung genommen und das von um im
vor. Jahrg. S. 411) eingehend gewürdigte Prachtwerk von Alfred
von Weber-Ebenhof „ Bacon - Shakespeare - Cervantes* von
einer neuen Seite beleuchtet. Wie unser verdienter Mitarbeiter
Albert Kniepf und der leidenschaftliche Baconianer Prof. Holzer in
Heidelberg, betont auch er die völlige Uebereinstimmung der in
den „Shakespeare" zugeschriebenen Dichtungen überall hervortretenden
neuen Weltanschauung mit den Grundideen seines Zeitgenossen
Francis Bacon, „des Vaters unseres modern naturwissenschaftlichen
Denkens, der m seinem ..Novum organon" den vollkommensten
Umsturz und die Erneuerung der Wissenschaft verkündete, der Vernunft
den Krieg erklärte, an ihr die bisher noch immer schäifs^e
und radikalste 3£iiük übte und die Axt an ihre Grundwurzel legte."
., Unter allen Renschen ist dieser Sbakespeare-Bacon als Dichter und
Wissenschaftier und als Begründer einer neuen metaphysikfreien
Erdenreligion, als Politiker und S'aatsmann, als Lordkanzler von
England, ein seltenstes und ungewöhnlichstes Wesen, welches gerade
kein Gewicht legt, worauf sonst alle höchstes Gewicht legen/ Aber
die ganze Beweisführung ist natürlich so verwickelter Art, daß Hart
sie als ,eine Tonne für alle kritiscnen Walfische*1 bezeichnet, „mit
der auch diese nach Belieben zustimmend oder ablehnend spielen
können. Wer hier Sicherheiten, Gewißheiten geben will, vollkommene
Zustimmung und Glauben verlangt, wird immer nur Streit
und Disput erregen.* Wenn man also auf Grund dieses ^ Weber-
Ebenhof'sehen Bacon-Shakespeare-Mythus" gewiß schon eine ganz
neue Shakespeare-Psychologie schreiben könnte, sind die in den
genannten Werken aufs gründlichste bewiesenen Argumente u. E.
von den an ihrem Gelehrten-Zopf festhaltenden Gegnern bis jetzt
in keiner Weke widerlegt worden. _

Verantwortlicher Schriftleiter Prof. Dr. frriedr. Mai er in Tübingen.
Druck und Verlag: Oswald Mutze in Leipzig.


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