Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 123
(PDF, 147 MB)
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Klinckowstroem: Die Wünschelrute u. a. psycho-phys. Probleme. 128

in erster Linie theologisch interessierten Schriftsteller genauer
durchforschen. Ihre Mühe würde nicht ganz un-
belohnt bleiben. *

Die Wünschelrute und andere psycho-

physische Probeme.

Von Graf Carl v. Klinckowstroem.
(Schiuli statt Forts, von S. 80.)

Dieser physiko:physiologische Erregungsvorgang beim Ruten-
ganger wäre als eine Reflexerscheinung aufzufassen,
würde also ohne Inanspruchnahme des sensorischen und -des mo-
torischen Großhirnzentrums zustande kommen. Möglicherweise
handelt es sich auch beim Menschen hier um eine Art „Witterungsvermögen
", etwa um unbewußte Sinneswahrnehmungen vermittelst
der nur dem Anscheine nach brachliegenden zentralen Ganglien,
die bei den Tieren mit wenig entwickeltem Großhirn eine dominierende
Rolle spielen? Ich bin hier Laie und stelle nur die
Frage. Auch die Frage nach dem Wesen der „Rutenveranlagung"
ist m. E. nicht damit geklärt, daß bei sich selbst Prof. Graß-
berger diese auf seinen unbewußten Wunsch, die Wünschelrutenreaktion
zu haben, zurückführt. Warum wirkt dieser
Wunsch bei so vielen Menschen nicht ebenso? Immerhin ist es
bemerkenswert, daß Verf. nicht an eine krankhafte Veranlagung
denkt.

Den physiologischen Erregungsvorgang der Wünschelruten-
reaktio» dagegen hat der Verfasser in sehr lehrreicher Weise an
sich beobachtet und beschrieben. Wir haben von jeher die Ansicht
vertreten, daß, wie Heim sich zutreffend ausdrückte, die
Wünschelrute der Fühlhebel einer nervösen Erregung des Körpers
ist, die sich vorwiegend in einer reflektorischen, unwillkürlichen
und unbewußten Tätigkeit der Arm- und Handmuskulatur äußert,
wodurch wiederum die im labüen Gleichgewicht gehaltene Wün-
schelrute in Schwankungen gerät. Alle von Rutengängern ausgesprochenen
Theorien über den „Rutenstrom" und die bipolare
Differenzierung desselben sind phantastische und laienhafte An-
schauungen und brauchen nicht ernst genommen zu werden. Es
ist die Aufgabe der Wissenschaft und nicht des Rutengängers.
Schlüsse aus den Beobachtungen und Erfahrungen zu ziehen.

Nach Ansicht des Verfassers, der hier allerdings nur ideo-
motorische Reizquellen kennt und gelten läßt, sind es triebartige,
ui sprünglich unbewußte Greifbewegungent, die seinen Ausschlägen
zugrunde liegen. Den Bewegungsmechanismus dieser Ausschläge
hat er sehr genau beobachtet und dabei festgestellt, (S. 8), „daß
der Horizontalabstand von Schultern, Ellbogen oder Handgelenken
(links und rechts) sich verändert. Das erfolgt bekanntlich bei


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