Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 124
(PDF, 147 MB)
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124 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 4. Heft. (April 1918.)

verstärkten Respirationsbewegungen, wie sie sich z. B. bei
Affekten, auch bei der Erwartung einstellen. Diese Bewegungen
wirken nur dann, wenn die Rute (beim Gehen) schwingt*'. „Ich
habe", so fährt Verf. fort, „diese Bewegungen durch eine eigene
Versuchsanordnung ausgeschaltet, dann habe ich so weit wie
möglich die Drehbewegungen der Hand (Supination, Pronation)
ausgeschaltet. Die Ausschläge waren jetzt stockend, als ich aber
die Versuche fortsetzte und einige Übungen einschaltete, wurden
sie wieder ganz abgerundet, bis ich den j erzigen Zustand erreichte
, bei welchem die Drehung der Rute mit nicht sichtbaren
Bewegungen meiner Hände verbunden ist. Durch unterlegte
Spiegel und Fremdbeobachtung fand ich dann, daß es ganz unscheinbare
Fingerbewegungen, Beugebewegungen sind, die das
Entscheidende darstellen."

Diese interessanten Beobachtungen erinnern mich an ähnliche
des Pariser Laryngologen Prof. Dr. Marage, über die ich
seinerzeit*) berichtet habe. Ich zitiere aus diesem Bericht1
„Marage hat sich, wie er im „Journal" mitteilt, 15 Jahre mit
dem Phänomen der Wünschelrute beschäftigt und mit drei Ruten-
gängern operiert. Er ist nun zu dem Ergebnis gelangt, daß
unterirdisch fließendes Wasser, Metalle usw. Schwankungen im
Rhythmus der Atmung des Rutengängers hervorrufen, die er
wiederum für die Ursache des Rutenausschlages ansieht. Die
von ihm beobachteten Quellenfinder hielten nämlich, wie dies in
der Tat vielfach geschieht, beim Arbeiten mit der Wünschelrute
die Ellenbogen fest an den Brustkorb gepreßt: die beschleunigte
Atembewegung überträgt sich auf die Arme, «Lese wirken als
Hebel und die Rute schlägt aus. M a r a g e 's Verdienst ist es,
diese Schwankungen der Atembewegung automatisch durch
einen sinnreich konstruierten Registrierapparat aufgezeichnet zu
haben. Aber diese Erklärung läßt nicht nur die primäre Ursache
der Erscheinung, die Einwirkung der Reizquelle, nach wie vor im
Dunkeln, sie trifft offenbar auch sonst nicht zu. Denn erstens
pressen nicht alle Rutengänger die Ellenbogen an den Brustkorbs
und ferner gibt es Quellensucher, die ganz ohne jegliches Hilfs-
mittel unterirdisches Wasser unmittelbar spüren. Die Beschleunigung
der Atembewegung ist also ebenso eine Folge der physikalischen
Einwirkung auf den Organismus d« Rutengängers, wie
die Erhöhung der Pulsfrequenz, wie die unwillkürlichen Muskelbewegungen
, wie sonstige eigenartige Sensationen, die gelegentlich
auftreten. Alle diese Erscheinungen sind mithin einander
koordiniert und stehen auf der gleichen Stufe. Im übrigen ist es
bemerkenswert, daß Prof. Marage das Phänomen als solches

*) In der „Zeitschrift des Vereins der Gas- und Wasserfachmänner in
Oesterreich-Ungarn11 Wie* 1913, Heft 17 (Sonderabdruck S. 21).


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