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Tischner: Ueber die Wellentheorie der Gedankenübertragung 135
und das Meiste aus Kluges Werk: „Versuch einer Dar-
Stellung des animalischen Magnetismus«, das auch zahl-
reiche Beispiele enthält (Berlin 1811) schöpfte. Im tag-
wachen gesund A Zustande W Lide Systeme
isoliert, das Cerebralsystem empfindet nichts von
den unterbewußten rhythmischen Tätigkeiten und ßildungs-
proben des die inneren Organe bedienenden s j m p a t & -
sehen Nervensystems, dessen Leitung, sich in Form einer
langen Ellipse am Rückenmark hinziehend,, sich auch durch
Aussehen und Beschaffenheit von jenem unterscheidet.
Störungen werden nach dem Gehirn aber durch Schmerz
gemeldet, und im Schlafe herrscht das sympathische System
vor, das Cerebrale ruht, umfangen oder beschlossen in
jenem, wird jedoch durch Störungen in jenem durch Träume
erregt und ist dann dem Einfluß derselben mit seinen Eigenschaften
mehr unterworfen, so daß im Traume die All-
gemeinempfindung und hohe Sensitivität des sympathischen
Systems sich phantastisch einmischt, wobei denn
gelegentlich, je nach der .Befähigung, Telepathie, Ahnungen
und prophetische Elemente mitsprechen, über diese Traumsprache
hat sich Schubert im genannten Buche verbreitet
mit entsprechender Psychologie des Gangliensystems. Durch
dasselbe sind wir vermöge seiner organischen Bildungen
mit der Natur in enger und weitreichender Verknüpfung,
in der sich Grenzen kaum angeben lassen; so ist z. B. auch
die Verknüpfung mit den Gestirnen eine unbewußte, weshalb
sie nur durch mühsame Vergleiche festzustellen ist,
und die sogen, meteorologischen Einflüsse bis herah zu
denen des Klimas und der Jahreszeiten, der Witterung usw.
stellen nur eine physikalisch und physiologisch gröber und
offensichtlicher geartete Stufe der kosmologischen Verknüpfung
dar, an der man schon sehen kann, daß das
sympathische System der Träger auch von mancherlei instinktiven
Vorempfindungen ist, insbesondere in der Tierwelt.
*- (Schluß folgt.)
II. Abteilung.
Theoretisches und Kritisches*
Ueber die Wellentheorie der Gedankenübertragung
: und des HeJlsehens.
Von Dr„ med. Tischner, München.
Neuerdings wird auch in dieser Zeitschrift (Januarheft,
Böhm und Berthof) die Wellentheorie der Gedankenüber-
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