Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 138
(PDF, 147 MB)
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138 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 4. Heft. (April 1918,)

der Verständigung geht von der Vorstellung zum innerlien
mehr oder weniger deutlich gesprochenen Wort, von da
zur Schrift, beim Empfänger umgekehrt zum optischen Bild
der Schrift, von da zum gesprochenen Wort und zur Vorstellung
; beim Geübten fällt das gesprochene Wort aus.
Die Verständigung mit Wort und Schrift setzt also in
jedem Fall ein auf Verabredung beruhendes Zeichensystem
voraus.

Bevor wir zur Untersuchung der Gedankenübertragung
von diesem Gesichtspunkte aus übergehen, sei bemerkt, dal
ich der Einfachheit halber annehme, daß der Absender
oder Agent aktiv und der Empfänger passiv ist. So einfach
liegt die Sache ja wohl nicht, ja der Ausdruck „Gedankenlesen
* setzt gerade das Umgekehrte voraus, was aber
sicher falsch ist; soviel ich sehe wird für unsern Zweck nicht*
Grundsätzliches mit dieser Vereinfachung geändert. Wenn
man davon spricht, daß bei der Gedankenübertragung
irgendwelche der obenerwähnten Wellen die Uebertragung
bewirken, so stellt man sich vor, daß die mit der Vorstellung
verbundenen Gehirnerregungen oder wie man meist sage:
„Gehirnschwingungen«, Intfr Umständen sich in Weifen
verwandeln können, die durch Schädeldach und Luft oder
Aether und wieder durch das Schädeldach zum Gehirn des
Empfängers gehen, um dort abermals so verwandelt zu
werden, daß die gleiche Vorstellung entsteht. Nach Analogie
mit unsern sonstigen Verständigungsmitteln würde
man also zuerst daran denken, ob etwa die Wellen auf
Grund eines vereinbarten Zeicheusystems so geordnet werden,
daß sie geeignet sind, wie unsere Buchstaben und Worte
die Vorstellung zu übermitteln. Von einer solchen Vereinbarung
und einem Zeichensystem kann natürlich gar
nicht die Rede sein, denn von Tricks irgend einer Art rede
ich ja nicht. Aber auch wenn man davon absieht, so fehlt
der Absende- und Empfangsapparat, jedenfalls ist uns im
Gehirn nichts bekannt, was sich so deuten ließe, zudem
wäre es merkwürdig, wenn für die so seltene Fähigkeit
ein Organ sich ausiebildet hätte. Andererseits scheint es
nicht rieht denkbarfwie eine solche subtile Funktion ohne
einen entsprechenden Apparat möglich sein sollte. Auch
eine bewußte Uebersetzung der einen Energieart in die
die andere, wie bei der konventionellen Sprache und Schrift,
fehlt oder ist wenigstens nicht nachweisbar.

In dieser Form scheint demnach die Wellentheorie uns
nicht weit zu führen, und in der Tat sind ja noch manche
andere Möglichkeiten denkbar. Man könnte annehmen,
daß die Schwingungen in dem einen Gehirn ganz automatisch


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