Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 141
(PDF, 147 MB)
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Tischner: Ueber die Wellentheorie der Gedanken Übertragung. 141

ab, daß die Wellen, die wir kennen, an sieh garnicht so
sehr mannigfaltig sind, um die ungeheuere Vielfältigkeit
der Gedanken übertragen zu können; die große Mannigfaltigkeit
, die die Luft- und Sehallwellen geeignet macht,
bei der akustischen und optischen Uebertragung unsere
Gedanken zu übermitteln, entsteht erst durch entsprechende
Anordnung, Rhythmisierung usw.

Noch anders stellt sich unser Problem dar, wenn wir
mit W. Ostwald eine psychische Energie annehmen. Ich
gehe hier nicht darauf ein, daß man gegen diese Anschauung
von philosophischer Seite gewichtige Einwendungen gemacht
hat, worauf ich später vielleicht einmal zurückkomme.
Heute will ich mich ohne Kritik zu üben auf Ostwalds
Standpunkt stellen und untersuchen, ob die Konsequenzen
aus dieser Theorie unser Problem der Lösung näher bringen
können. Der Energetiker betrachtet bekanntlich die Energie
als das letzte uns Erkennbare und führt alles auf Enerke
zurück. Wie er die Materie in Energie auflöst, so versucht
er auch die psychischen Erscheinungen energetisch
zu deuten und nimmt an, daß die psychischen Erscheinungen
durch Umwandlung in Nervenenergie und „psychische
Energie* zu Stande kommen. Eine Vorstellung ist also nach
energetischer Auffassung nicht etwa nur mit irgendwelchen
energetischen Vorgängen verknüpft und davon abhängig
, nein, die Vorstellung ist selbst psychische Energie
und nichts Anderes, da es ja außer Energien garnichts
Anderes gibt. Auf unser Problem angewendet, bestehen
dann folgende Möglichkeiten. Entweder ist die psychische
Energie an Ganglienzellen gebunden, oder sie kann auch
unabhängig von diesen existieren. Im ersteren Falle ist
das Problem dasselbe wie es oben erörtert ist, da dann zu
zeigen wäre, wie die Umwandlung, Absendung, der Empfang
und das Verständnis zustande kommen; daß da sehr große
Schwierigkeiten bestehen, haben wir gesehen, wir brauchen
das alles nicht zu wiederholen. Im zweiten Fall, wenti
keine Umwandlung nötig ist, würde also die Vorstellung
als solche durch den Raum von Person zu Person übergehen
und zwar natürlich in Konsequenz der Anschauung
als Schwingung von psychischer Energie, die nicht die Vorstellung
repräsentiert und wieder erzeugt oder mit
ihr eng verbunden sie hinübertransportiert, indem sie ihr
als Gefährt dient, sondern diese Schwingung ist die Vorstellung
und die Vorstellung ist nichts anderes als die
Schwingung. Ich glaube diese Anschauung wird den Posi-
tivisten selbst am meisten befremden, er wird wohl kaum
geneigt sein zuzugeben, daß in der Luft Psychisches


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