Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 173
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Collier: Zur Analyse der Instinkthandlungen.

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mit einer ererbten Vorstellung, durch die ein Trieb kausal
bedingt ist. Die Befriedigung dieses Triebes ruft einen
weiteren psychischen Faktor (Empfindung) hervor, der
wiederum einen Reflexkomplex bedingt. Jeder dieser Faktoren
steht mit dem folgenden in kausalem Zusammenhang:

Ererbte Vorstellung
Trieb

Reflexbewegungen.

Somit hätten wir eine vollständige Reihe kausal bedingter
Faktoren, in welche die Instinkthandlung zerlegt
wäre. Erst durch die Analyse ist aus der einfachen Erklärung
als Instinkthandlung eine kausal verknüpfte Reihe
einzelner Faktoren hervorgegangen.

Die Annahme einer ganzen Kette von Einzelgliedern
bietet vom Standpunkte des Sparsamkeitsprinzips aus keineswegs
ein kompliziertes Bild, ja sie hat sogar den Vorzug,
daß sie die Kausal Verknüpfung des einzelnen Gliedes stark
hervorhebt. Und gerade die Kausalbeziehungen der Naturvorgänge
festzustellen ist das höchste Streben jeder Naturkenntnis
.

Wir haben bisher noch die Gesamthandlung Instinkt
genannt, indem wir uns an die M o r g a n' sehe Definition
hielten: Instinktive Handlungen sind solche, deren vollendete
Ausführung ohne individuelle Erfahrung zustande kommt.
Nach vorstehender Analyse aber haben wir nicht nötig, in
unserem Falle von Instinkt zu reden, und wir tuen sicher
besser, diesen Begriff auf wirkliche Instinkthandlungen, die
sich eben nicht zerlegen lassen, z.B. Schutzinstinkte, Mimikryinstinkte
etc. anzuwenden.

Als ein weiteres Beispiel wollen wir die Vorgänge bei
der Eiablage der Yucca-Motte (Pronuba jucca sella) betrachten
. Obwohl es ziemlich bekannt sein dürfte, sei es
doch zwecks bessern Verständnisses nach Morgan zitiert:
»Die strohfarbenen, silbrig schimmernden Tiere
entschlüpfen ihren Puppenhüllen, sobald sich die großen
gelblich weißen, glockenförmigen Blüten der Yucca, jede
nur für eine einzige Nacht, öffnen. Aus den Staubbeuteln
einer dieser Blüten holt nun die weibliche Motte den
Blütenstaub und knetet diesen klebrigen Stoff zu einem
Knäuelchen zusammen, das sie mit ihren stark vergrößerten
borstigen Tastern unter ihrem Kopfe festhält. So beladen


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