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Collier: Zur Analyse der Instinkthandlungen. 177
Die ganze Handlungsweise bei der Eiablage stellt sich
also in zwei Reihen dar, die parallel zueinander laqfen und
deren Glieder äußerlich wohl miteinander vermischt siptd,
innerlich jedoch geschlossen bleiben, bis am Ende die beiden
letzten Glieder final in engste Beziehung treten. *)
Die Reihenfolge stellt sich also folgendermaßen dar:
K onditionalkomplex
2. Reihe: Aufsuchen der ersten Blüte.
2. Reihe: Herstellung des Pollenknäuels.
2. Reihe: Festhalten des Knäuels.
1. Reihe: Aufsuchen der zweiten Blüte.
1. Reihe: Eiablage.
2. Reihe: Verstopfen der Narbe.
In bildlicher Darstellung würde der Vorgang in seiner
zeitlichen Reihenfolge so aussehen:
Trieb zum Eierlegen, j
| ; Konditionalkomplex.
Erbliche Vorstellung. ?
I. Reihe.
Trieb
(Aufsuchen der
2. Blüte)
Reflex
(Eiablage)
2. Reihe.
i
Trieb
(Aufsuchen der 1. Blüte.)
Trieb
(Formung des Knäuels.)
Folgehandlung
(Festhalten des Knäuels.)
Instinkt I. Grades
(Verstopfen der Narbe).
*) Anmerkung: Hier dürfte ein Hinweis auf die neuere metaphysisch«
Schule in Frankreich gestattet sein, auf die sogenannte Philosophie der Freiheit
So suchte z. B. Lachelier hauptsächlich nachzuweisen, daß durch die kausale
Betrachtung nur die Aufeinanderfolge in einer Reihe, der Zusammenhang kausaler
Reihen untereinander, jedoch nur durch den Zweckbegriff erklärt wird.
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