Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 181
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Kniepf; Wünschelrute u. Somnambulismus als prakt. Metaphysik. 181

Phänomene* (München 1914) es nennt, in welchem wir
anbei gesagt keinerlei Spiritismus finden können, die Echtheit
der Erscheinungen mit Eva C. aber nicht bezweifeln.
Diese stark teleplastisch befähigte Somnambule hat aber
vornehmlich das künstlerische Talent ihrer Freundin, der
Frau Bisson, die Bildhauerin ist, zeitweilig aufgesogen und
war daher im Trance auch zum Teil eine andere Persönlichkeit
Die erscheinenden Phantome haben als Quelle
die Erinnerungen und Eindrücke der steten Beisitzerin
Frau Bisson, selbst die Personen alter Gemälde erscheinen
als mehr oder minder fertige Büsten oder Eeliefs. In
Abb. 84 und 97 gewahrt man sogar in den Schatten und
wallenden Massen der ausgetretenen organischen, teleplasti-
sehen Materie noch unbeachtete, verwaschen angedeutete,
aber vollständige Nebenköpfe als sogen. Geisterphoto-
graphien. Frau Bisson übte auch die photographische
Technik aus.

Das außerkörperliche Wirken des sympathischen Systems
war schon zu Schuberts Zeiten den Magnetiseuren bekannt,
er gibt dieser Erscheinung S. 129 die Bedeutung, daß jene
bildende Kraft ursprünglich nicht auf den Kreis des materiellen
Organismus beschränkt gewesen sei. Damit will er
sagen, daß im materiellen Organismus durch das Ganglien-
System nur eine gefesselte seelische Energie tätig sei, wozu
ihm und anderen Forschern die erstaunlichen Leistungen
der Somnambulen einer beinahe allumfassenden, durchdringend
telepathischen Erkenntnisvermittlung Veranlassung
gaben. Aus dem sympathischen, mit der unendlichen Ge-
samtnatur verknüpften System kommt ferner jene jäh durchbrechende
Vision eines summarischen vergeistigten Einblicks
in das Zentrum der Welt und der Dinge, alle Erkenntnis
in ihrem Glänze beschließend, wie die Weisen aller Zeiten
und die religiösen Systeme als Hauptgeheimnis höherer
Einsicht verkündet haben, ohne aber diese Verzückung
übermitteln zu können. Desto mehr hat sich die Symbolik
und Mystik, die Gnosis und sonstige Theosophie in Verbindung
mit der jeweils für richtig gehaltenen Kosmologie
und den zeitweiligen Schöpfungsvorstellungen bis heute
damit in mannigfachen Varietäten beschäftigt. G iordano
Brunos »Phönix* als Ewig-Schönes, Jakob Böhmes
wAurora* suchen diesen Aspekt vergebens zu schildern; in
ihm war einst der Mensch Äwie Gott*, und durch die
Materialisation in die unendlichen Formen der Dinge hat
sich diese summarische Geistigkeit, dies höchste Bewußtsein
über Zeit und Kaum, wie es empfunden wird, nach religiöser
Auffassung der verschiedenen Heilandskulte selbst


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