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184 Psychische Studien, XLV. Jahrg. 5. Heft (Mai 1918.)
konnte auch in Extasen fallen, wenn er wollte (De rerum
varietate VIII. 48) und in diesem Zustande entfernte Per*
sonen herbeirufen, während er das Bewußtsein von der
Umgebung fast verlor. Die unmittelbare Berührung von
Rute und Pendel hat diesen teleplastischen Sachverhalt
nur verschleiert, aber der Keim solcher Ausströmung mit
motorischer Wirkung ist doch schon in jener Handstrahlung
nicht zu verkennen, die eine sehr leicht bewegliche frei
schwingende Nadel durch die Wand eines Glaszylinders
hindurchstrahlend durch Abstoßung zum Schwingen bringt.
DieBeeinflussung der Ichwerkr/ft durfh
Medien enthält aber wahrscheinlich eins der Probleme für
die bei diesen Erscheinungen noch unbekannte Physik.
Fuglich erwähnen wir noch das auch von Prof. Bene-
dikt wieder beschriebene Experiment (»Psych. Sud.* Nov.
1917, S. 484) mit der sehr befähigten Butenkünstlerin Olga
Novaczek, die sowohl mit der Strahlung der Hände wie
mit dem Blick der Augen die Magnetnadel eines Galvano-
meters ablenken kann, was auch von anderen schon berichtet
wurde; es sind dieselben Kräfte, die man bei den Materialisationsmedien
nur noch stärker entwickelt sehen kann,
hier auf Grund abnormer Zustände, und die einerseits auch
bis zur vorübergehenden Dematerialisation der Materie
gehen können, für welche Beobachtung Prof. Zöllner fast
für schwachsinnig erklärt wurde, und wobei heute noch
jeder amtlich betitelte Gelehrte seinen guten Ruf aufs Spiel
setzt, weil es über den Horizont von>hule und Kirche
hinausgeht, wo nur den Heiligen die Wunder zugesprochen
werdet dürfen. Die Medien find freilich gewiß noch keine
Heiligen. Auch der als Synthetiker der Naturkräfte bekannte
Ingenieur Johannes Zacharias erwähnt in
einem kleinen Aufsatz über „ Elektromagnetische Heilapparate
** (Hephaestos-Verlag, Hamburg 26, 50 Pf.) seine
versuche mit anastatischen Magneten und sehr leicht beweglichen
Kugeln, die durch die Handstrahlen in Drehung
versetzt werden, wobei er allerdings fand, daß Anstrengung
der Muskeln, voller Magen, Geschlechtsgenuß, Temperatur
und Wetter diese Ergebnisse stark beeinflußten5.^ Dies« Iben
motorisch wirksamen Strahlen beschrieb der LemoergerEIek-
tro-Techniker Eyehnowsky (s. „Psych. Stud.* Juli 1898
und November 1899) als Eigenschaft des von ihm erzeugten
*) Eine Reihe guter Versuche, die die Gedankenübertragung bei Rute
und Pendel drastisch darstellen, findet man in der kleinen Schrift von
Zacharias: »Wünschelrute und Pendel, die wichtigsten Ursachen
der Mißerfolge«. Im Verlage wie oben, 30 Pf. — K.
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