Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 198
(PDF, 147 MB)
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198 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1918.)

daß notwendig alle drei einem gemeinsamen Erklärungsprinzip
unterliegen, — das. ist durchaus nicht sicher, —
sondern nur, weil man auf alle drei die Wellentheorie angewendet
hat.

Der grundsätzliche Unterschied des Hellsehens gegenüber
der Gedankenübertragung besteht bekanntlich darin,
daß keine Uebertragung von Gehirn zu Gehirn stattfindet,
sondern nur das Gehirn der Versuchsperson in Frage
kommt : es können also auch nicht Gedankenstrahlen,
psychische Energie und dergl. in derselben jLrt wie bei der
Gedankenübertragung eine Rolle spielen. Wenn man die
Wellentheorie auch auf das Hellsehen ausdehnen will, so
ist es wohl die nächstliegende Annahme, daß von den
Dingen Strahlen ausgehen, die ein Erkennen ermöglichen.
Wenn also wie bei Versuchen von Wa&iclewski z. B.
in einer Metallbüchse Watte und darin wieder „ein kleines
hohles Dingelchen aus gelbem Metall, nicht Gold* erkannt
wurde ? so muß man demnach annehmen, daß alle diese
Dinge spezifische Strahlen aussenden; daß die „Wattestrahlen
* durch das Metall gehen und anderseits die Watte
wiederum von „ Metallstrahlen * durchdrungen wird. Alle
diese Strahlen stören sich gegenseitig nicht und nicht nur
die Qualität wird mehr wenfger erkannt, sondern

auch die Form der Gegenstände! Auch Tinte, Graphit-,
Papierstrahlen und noch vieles Andere wird erkannt, das
sind Schwierigkeiten, die Wasielewski selbst betont, und
die itn die Wellentheorie ablehnen lassen. Man könnte
vielleicht sagen, diese Strahlen wären nach Analogie der
Röntgenstrahlen zu denken, außerdem hätten die Versuchspersonen
die Gabe, diese Strahlen mit ihren Augen wahrzunehmen
, es läge also gar kein übersinnliches Hellsehen
vor. Solche Strahlen sollten aber doch, wenn sie auf unsere
Sinnesorgane wirken, auch mit physikalischen Mitteln nachzuweisen
sein, auch ist es schwer zu verstehen, wie wii mit
unseren Augen, wenn Metall für Wattestrahien durchsichtig
ist, dann wiederum durch die Watte noch das zweite Metall
sehen. Und falls man das auch alles zugibt, so ist die
Mitwirkung der Augen völlig ausgeschlossen, wenn feine
Einzelheiten in mikroskopischen Präparaten erkannt werden,
die weit unterhalb der Sichtbarkeit liegen. Das Mosaik
der Netzhaut gestattet, wie besonders Helmholtz zeigte,
nur die Unterscheidung von zwei Punkten, die mindestens
eine Bogenminute von einander entfernt sind. Dinge, die
kleiner sind, zu unterscheiden, ist ebensowenig möglich, als
daß man Kieselsteine durch ein feines Haarsieb seiht. Die
Augen und auch die andern Sinne darf man also zur


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