Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 209
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Korbler: Ton und Farbe

209

Zusammenstellung gehaltenes, unserem gesunden Sinnensystem
zuwiderlaufendes Bild und betrachten es, so empfinden
wir vermöge der Sinnesinduktion eine über die Gefühlsskala
in absteigender Richtung geleitete Unlust, ja
Widerwillen genau in dem Unlustgrad des beleidigten Gesichtssinnes
und gleichzeitig verursacht die Sinnesinduktion
durch den Oktavenparallelismus einen Mißklang in unserem
geistigen Gehör,

Was nun den Unterschied des Farbenbildes in Bezug
auf dessen Manifestationsmittel anbelangt, dürfte die Ueber-
gangsskala der mittleren Wesensreihe im Oktavenparallelismus
von der Ton- zur Farbenwesensreihe gerade bestätigen,
daß die Empfindung eines Eindruckes, gleichviel, ob dieselbe
sich als Ton oder Farbe vorstellt, durch die Sinnesinduktion
beim Passieren der Gefühlsskala von letzterer gleichzeitig
mitbeeinflußt wird. Daher läßt die Klangfarbe in Verbindung
mit der Tonmodulation und dem der Zeit angehörenden
Rhythmus in der Aufeinanderfolge von Tönen, das in der
mittleren Wesensreihe wurzelnde Gefühl als Anziehung oder
Abstoßung in Hinsicht des gesamten Sinnensystems beim
Anhören eines Orchesters genau wie beim Anschauen mehrerer
nicht zusammengehörender Bilder empfinden. Desgleichen
mischen und decken sich die Töne einer Geige
wundervoll mit denen eines Harmoniums, während eine
Besetzung von beispielsweise Klavier und Mandoline bei
gleicher Stückwiedergabe klägliches Fiasko macht.

Die mittlere Wesensreihe der Gefühlsskala dürfte auch
Einfluß haben bei der Vertauschung von Luft und Leuchtgas
bei einer Holzpfeife im Gegensatz zu einer Stimmgabel
aus Stahl, denn die Gefühlsskala gibt uns indirekt Kunde
von der Beschaffenheit der Manifestationsmittel. So z. B.
können wir uns beim Vernehmen eines Tones gleichzeitig
das Instrument, das den Ton verursacht hat, in seine, Be-
schaffenheit vorstellen, dergestalt, daß in der Modulation
und Dehnung ein und defselben Tones oder Farbe die
Weichheit und Härte bezw. die Zusammensetzung des
akustischen oder des optischen Mittels durch die Sinnesinduktion
in Beziehung zu unserem Orientierungsvermögen
tritt. Demnach sind die Empfindungen, gleichviel in welcher
Richtung (dem Ton zu oder der Farbe entgegen) sie sich
ausfühlen, als abhängig von der Mischung, die sich vermöge
der Sinnesinduktion im Oktavenparallelismus ergibt, zu erachten
. Darin dürfte auch die Ursache der so sehr verschiedenen
Gefühlswirkungen, wie sie Dur und Moll bedingen
, zu Grunde liegen, eben weil die gleichgestaffelten
Wesensreihen Empfindungen vermöge des Oktavenparallelis-


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