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Flothow: Die Schwerkraft.
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gegen einander, prallen dort wieder ab u. s. f., so daß eine
unregelmäsige Dureheinanderbewegung entsteht, wie man
sie auch als bestehend annimmt.
Das Bestreben der Gase, sieh auszudehnen, muß man
aber den Wärmeschwingungen des zwischen ihren Atomen
oder Molekülen befindlichen Aethers zuschreiben, weil bei
genügender Abkühlung alle Gase zu festen Körpern werden.
Die Härte und besonders die Zugfestigkeit der Körper wird
außer von der Geschwindigkeit der Molekular-Atomteilchen-
Bewegung auch von der Form und Größe der Atome bez.
Moleküle abhängen! Diese werden desto fester aneinander
haften, je größer die Flächen sind, mit denen sie gegeneinander
gedrückt werden. Hierauf, sowie ferner aber auch
auf der Atomteilchen- und Molekularbewegung der Grundstoffe
und chemischen Verbindungen wird die Affinität beruhen
: Je größer die Fläche des Atonies eines Grundstoffes,
die ja auch, mit wenig Ausnahmen, zu zweien als Molekül
eine' chemische Verbindung eingehen, ist, mit welcher es
durch den Aetherdruek gegen die eines anderen gedrückt
worden ist, und je stäiker seine Teilchen bewegung, desto fester
wird es an dem anderen haften. Infolge der außerordentlichen
Dünne des Weltäthers wird eine durch sein Einströmen
in die Atome entstehende eventuell feststellbare
Gewichtszunahme immer erst nach sehr langen Zeiträumen
eingetreten sein und ferner eintreten; doch scheint es mir
wahrscheinlich, daß aus dem Wasserstoffe - Atome durch
Zuströmen von Aether die anderen schwereren Atome erst
allmählich entstanden sind, und daß auch das Wasserstoffatom
selbst einst aus Aetherteilchen hervorgegangen ist,
welche in rotierende Bewegung gesetzt worden waren, «o
daß Aether in die aus ihnen bestehende Masse von allen
Seiten einströmte und sie zusammendrückte.
So lassen sich also alle Erscheinungen, welche man
einer mystischen, ja unmöglichen .Anziehungskraft« des
Stoffes zuschreibt, voll und ganz in der vorhin angegebenen
Weise aus dem Aetherdrucke und der Molekular- und
inneren Atomteilchen-Bewegung erklären.
Jn meinem Vortrage: „Ist die Welt eine Schöpfung?*
(Februar-Märzheft S. 92 ff.) zeigte ich, daß der Stoff sich
nicht selbst bewege und daß er somit keine seelischen Fähigkeiten
besitzen könne, und der Einwand, er habe jaaber eine
„ Anziehungskraft*, wird nun durch diesen Aufsatz widerlegt.
Es zeigt dieses also wiederum, daß unsere Fähigkeiten
einem Geiste oder einer Seele zuzuschreiben sind, und daß
unser Körper nur ein Instrument unserer Seele zur Betätigung
ihrer Fähigkeiten ist.
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