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222 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1918.)
Geräten zu Untersuehungszwecken. Zur Unterstützung des
aus sechs Mitgliedern bestehenden Vorstandes dient ein
Beirat von Gruppenleitern, die den sich mit den einzelnen
Forschungsgebieten befassenden Arbeitsgruppen vorstehen.
Der Jahresbeitrag beträgt für ortsansässige Mitglieder 10
Mark, für auswärtige 5 Mark. Der am 23. Februar gegründeten
Gesellschaft hatten sich bis Ende März bereits
ca. 50 ordentliche Mitglieder (Gelehrte, Aerzte, Lehrer,
höhere Staatsbeamte und Großkaufleute) angeschlossen.
Wir wünschen diesem vielversprechenden, in streng wissenschaftlichem
Geist geleiteten Unternehmen besten Erfolg
und ein fröhliches Gedeihen! Anfragen und Anmeldungen
sind an die obengenannte Adresse des 1. Vorsitzenden zu
richten.
b) Zum Fall Bischof Lanyi (S. 151) ist noch zu bemerken
, daß in der Zeitung, in der ich die Sache las (, Altottinger
Liebfrauenbote*) der Satz, der Bischof habe den
Traum auch seinem Bruder in Fünfkirchen mitgeteilt,
nicht stand. Wir hätten also hier einen weiteren wichtigen
Zeugen und es wäre sehr zu wünschen und wohl auch
leichter zu erreichen, daß dieser Bruder des Bischofs zu
einer Aeußerung veranlaßt würde. Dr. J. Clericus.
c) Ein Institut für vergleichende Kulturforschung: in
Norwegen, In Norwegen soll ein Institut für vergleichende
Kulturforschung errichtet werden, dessen Arbeiten den Ursprung
und die Entwicklung der Religion, des Rechtes, der
Sprachen und Volksmythen zum Ziele haben. Ein Ausschuß
von Vertretern der Universität Kristiania begrüßt in
seinem Gutachten das geplante Institut als wichtigen Faktor
bei der großen Arbeit des Wiederaufbaues, die nach dem
Kriege zu erwarten sei. Die vereinigende internationale
Wissenschaft sei berufen, an diesem Werke mitzuschaffen,
das gelte ganz besonders auch von der vergleichenden
Erforschung der Kulturerscheinungen.
d) Eine wunderbare Heilung durch Autosuggestion
finde ich in dem Nachtrag zu den „Memoiren einer Idea-
Hstin*: »Der Lebensabend einer Idealistin* von Malwida
von Meysenburg (Volksausgabe Schuster u. Loeffler,
Berlin und Leipzig, S. 103) gerichtet, J3iese feinfühlige
Freundin des Philosophen Nietzsche, die im Herbste 1876
und Winter 1877 den an qualvollen Kopf- und Augen-
schmerzen leidenden einsamen Denker in seiner idyllischen
Villegiatur zu Sorrent pflegte, erzählt dort von der ihr in
Rom engbefreundet gewesenen, durch ihre schwärmerische
Liebe zu Franz Liszt, wie durch ihre Begeisterung für die
katholische Kirche bekannten Fürstin Caroline Wittgen-
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