Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 242
(PDF, 147 MB)
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242 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1913.)

— eines Tages vor Gedanken» Folgerungen oder Erlebnissen
steht, die ihn zur Beschäftigung mit den so vielverzweigten Frage«
der Seelenforschung drängen, kommt einmal der Augenblick, in
dem ihm die folgenschwere Bedeutung der Frage spiritistischer
Identifikation offenbar wird. Gewiß, zahlreiche Mitarbeiter
unserer Bewegung sind von der unerschütterlichen Überzeugung
durchdrungen, schon längst im Besitz hinreichend einwandfreier
Kundgebungen zu sein, für die allein die spiritistische Erklärung
in Frage kommen kann. Ich bin auch vollkommen der Meinung,
daß unsere reiche Literatur immerhin einige Fälle enthält, die
bei Berücksichtigung aller gegebenen Umstände - vor allem
wenn man sich ein genügendes Maß natürlichen, gesunden
Denkens bewahrt hat - allein die Annahme zu'assen. daß jenseitige
Wesen, oder in unserem Sinne genauer ausgesprochen:
die Geisler unserer Vorangegangenen als die Autoren bestimmter
Kundgebungen anzusehen sind. Von dieser Stellungnahme kann
mich c uch die Tatsache nicht abdrängen, daß im spiritistische»
Arsenal auch manches Erlebnis aufbewahrt wird, das hinreichend,
ja vernünftiger durch eine Theorie erklärt wird, welche die Identi-
f.kation nicht heranzieht.

Es ist auch olfenbar, daß gerade die gehende >W,ä'ti-
gung mit all diesen Fragen und die unausgesetzte Experimente
tion dem Forscher immer mehr die Schwierigkeiten enthüllen,
die der absoluten Beweisführung für die Identität eine, jen-
zeitigen Persönlichkeit entgegenstehen. Es ist bedeutungsvoll,
daß gerade die ausdauerndsten Forscher, die mit einem Höchstmaße
sittlichen Ernstes und wohlausgerüstet mit philosophischem
und psychologischem Wissen \orgingen, hinsichtlich des Identitätsbeweises
ihre Arbeit mit einem ,non liquet* schlössen. So gibt selbst
Aksakow am Schlüsse seines Turniers mit Ed. \. Hartn^ann zu:
„Welches ist also der Schluß unserer ganzen Arbeit über die
spiritistische (Geister-)Hypothese?*1 Der Schluß lautet: - „daß,
nachdem wir auf einem mühevollen Wege zu der Überzeugung
gekommen sine1» daß das individuelle Prinzip die Auflösung des
Körpers überlebt und unter gewissen Bedingungen sich \oa
neuem durch einen für ähnliche Einflüsse empfänglichen menschlichen
Körper manifestieren kann, - der absolut- Beue« für die
sich manifestierende Individualität auf eine Cnmöß'ichkeit hinauslauft
. Wir müssen uns mit einem nur relativen Beweise, nur
mit der Möglichkeit, die Tatsache einzuräumen, zufrieden stellen.
Das ist eine Wahrheit, von dei wu un* durchdringen zu lassen
haben" (Animism us und Spiritismus. 3 Aufl. S. 738).

Die Schwierigkeiten der Identifikation ! legen vor allem darin,
daß alle die zahlreichen Erklärungsversuche spiritistischer Erscheinungen
~ die Gedankenübertragung und das Hellsehen bezeichnen
vielleicht die beiden äußerten Pole, und in deren


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