Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 249
(PDF, 147 MB)
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Tischner: Der Okkultismus als Wissenschaft.

249

IL Abteilung.

Theoretisches und Kritisches*

Der Okkultismus als Wissenschaft.

Von Dr. med. R. Tischner,

Wenn der Okkultismus die Beachtung der Wissenschaft
finden und sich so allmählich die Anerkennung erringen
will, dann ist seinerseits die hauptsächlichste Vorbedingung
, daß auch er soviel wie möglich nach wissenschaftlicher
Methode arbeitet. Denn es muß betont werden,
daß ja die Forderungen, die die Wissenschaft stellt, nicht
willkürlich aufgestellt sind, daß die Wissenschaft sich langsam
erst dazu durchgerungen hat und daß jeder Jünger
der Wissenschaft in einer Reihe von Jahren sich dazu er- ä
ziehen muß mögliehst genau und kritisch zu arbeiten, was'
er unter Anleitung und Kontrolle seiner Hochschullehrer
und noch spliter ak Assistent oder dergleichen in einem
entsagungsvollen Prozeß allmählich lernt Der Laie beachtet
das oit viel zu wenig, die Ergebnisse der Wissenschaft
nimmt er unbesehen gern hin und freut sich der
Errungenschaften der Technik, der Cl ?mie und Medizin,
ohne zu ahnen, was darin für hingebungsvolle, der Sache
dienende Arbeit verborgen ist. Das ist jedenfalls das Ideal,
dem die Wissenschaft in unserer mangelvollen Welt mit
Erfolg nachstrebt, womit nicht gesagt sein soll, daß nicht
manchmal diesem Streben mehr Erfolg beschieden sein sollte.

Es ist kein Zufall, daß der Okkultismus so wenig Beachtung
findet, es liegt in der Natur der Wissenschaft und
im Wesen des Okkultismus begründet. Das Streben des
Naturwissenschaftlers ist es, jeden Vorgang wenn irgend
möglich dem Experiment zu unterwerfen; er fordert, daß
der Versuch jedesmal, wenn er ihn anstellen will, gelingt
und ein Ergebnis auswirft. Da aber gerade versagt der
Okkultismus, indem seine Erscheinungen nicht jeden Augenblick
, wenn der Forscher es wünscht, erzeugbar sind, sondern
von Bedingungen abzuhängen scheinen, die noch durchaus
dunkel sind. Dazu kommt, daß die Naturwissenschaft ihrem
Wesen nach mechanistisch ist und alles auf die Materie,
deren Atome und ihre Bewegung zurückzuführen bestrebt
ist. Auf diese Weise hat sie ihre Erfolge erzielt und man
kann es nur billigen, daß sie diesen ruhmreichen Pfad
weiter verfolgt.

Gewisse Gebiete in der Biologie und mehr noch in der
Psychologie erscheinen nun dieser Forschungsniethode nicht


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