Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 253
(PDF, 147 MB)
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Frendenberg: Ein Hinweis auf die Schrift von Dr. med Tisclmer. 253

Ein Hinweis auf die Schrift von Dr. med. Rudolf
Tischner-München: „Das biologische Grundgesetz
in der Medizin.*)

Von Dr. med. Franz Frendenberg (Bonn-Mehlem).

Wenn ich es im Einverständnis mit dem sehr geehrten
Herrn Schriftleiter unternehme, an dieser Stelle über das
obengenannte Buch einen kurzen Berieht abzustatten, so geschieht
es in der Annahme, daß der behandelte Gegenstand
für zahlreiche Leser nicht ohne Interesse sei. Sodann
aber, um meiner Freude Ausdruck zu geben, auf eine
Schrift aufmerksam machen zu dürfen, die sich in seltenem
Grade der Objektivität befleißigt und durch ihre vornehme
und versöhnliche Sprache zeigt, wie sich wissenschaftliche
Gegensätze ohne Kränkung Andersdenkender*behandeln und
auch wohl ausgleichen lassen. Jn letzterer Beziehung kann
dieselbe geradezu vorbildlich wirken. Es wird gewiß mancher,
der eine scharfe Feder zu führen gewohnt ist, von dem
wohltuenden Ton der Tischner'sehen Ausführungen auf das
angenehmste berührt, sich im Stillen eingestehen, daß auf
diesem Wege vielleicht doch weiter zu kommen ist, als
durch «chneidende Polemik. Der Angriff weckt Widerspruch
, das schöne Gleichmaß und gerechte Abwägen versöhnt
und vereinigt. Poch nun zur Sache.

Zunächst weist der Verfasser darauf hin, daß sich in der
Wissenschaft unausgesetzt und fast unwahrnehmbar kleine
Veränderungen vollziehen, um! d3ß der jeweilige Standpunkt
niemals endgiltig sei. Dies weist er in anschaulichster Weise
durch die Entwicklung der Geschichte der Medizin während
der letzten 120 Jahre nach. Auf das Brown'sche System
folgte Sehelling's Naturphilosophie, dieser die Virchow'sche
Zellularpathologie, alsdann die Bakteriologie, die gegenwärtig
wieder der Serologie zu weichen beginnt. Welche
Wissensehaft, so fragt der Verfasser, hat nun recht — die
damalige* oder die heutige, die ganz entgegengesetzte Wege
geht9 Die Heilkunde, bemerkt er hierzu, i«*t eben keine
reine Naturwissenschaft. Zwar will er die Notwendigkeit
einer rein naturwissenschaftlichen Erforschung nicht
verkennen, er findet aber, daß die Heilkunde in ihrem Bestreben
, möglichst wissenschaftlich zu sein, dazu neige, etwas,
was in anderer Form auftritt, z. B. anspruchslos aus der
Erfahi ung gewonnen sei, zu ignorieren oder zu bestreiten.
Neuerer, die nicht in das jeweilige System passende Dinge

*) Gr. 8°. München, Verlag der AerzÜ. Rundschau, Otto Gmelin.
6o Seiten.


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