Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 263
(PDF, 147 MB)
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Kniepf : Goethe und die Astrologie

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man naturwissenschaftlich zu begründen sucht, ist bereits
ein „Glaube", und wer noch zweifelt, den belehren die Worte
die er bei Erwähnung seines Horoskops hinzufügt und die
Professor Boll nicht wiedergegeben hat, vollends eines
Besseren. Goethe sagt da noch : „D i e guten Aspekten,
welche mir die Astrologen in der Folgezeit
hoch anzurechnen wußten, mögen wohl die
Ursache an mein er Erhaltunggewesen sein:
denn durch die Ungeschicklichkeit der
Hebamme kam ich für tot auf die Welt, und
nur durch vielfache Bemühungen brachte
man es dahin, daß ich das Lieht der Welt
erblickt e.u Ebenso glaubt er, daß sich der volle Mond
durch die Kraft seines Gegenscheins und durch seine Herr-
schaft in jener Planetenstunde seiner Geburt wiedersetzt
habe, wenn er auch darin nicht recht berichtet war, denn
die Gefahren in seiner Geburt sind namentlich durch
Saturn, Mars und Uranus in Bezug auf den Lauf des Aszendenten
oder Lebenspunkt angezeigt, was er nicht wußte.
Zur Minute der Geburt war dann die Sonne im oberen
Meridian und zugleich im günstigen Quintilschein mit dem
Aszendent, die vitalen Stellen des Horoskops beschützend.
Hierdurch und mit Hilfe einer Reihe anderer guter Einflüsse
erreichte er dann trotz seiner den schlechten Geburtseinflüssen
entsprechenden, für Störungen sehr empfänglichen
Konstitution, die seiner hochgradigen Sensitivität
auch in psychologischen Dingen als Zubehör seiner ungewöhnlichen
Genialität jedoch Vorschub leistete, das hohe
Alter von über 82 Jahren. Ein unfehlbares einfaches Verfahren
, dies im Voraus zu ermitteln, gibt es nicht, geschweige
denn ist es mit der von Prof. Boll benutzten antiken
Regel, daß Venus 82 Jahre verleihe, zu begründen.
Ein anderer Hinweis Goethes auf sein Horoskop ist die
von Boll angeführte Aeußerung, er habe alles, wozu er fähig
war, auf den Gipfel des Glücks — die Kulmination
— gebracht, oder sehe es vor sich werden. Hiermit
kann er nur wieder den ausgezeichneten Einfluß gemeint
haben, daß die Sonne bei seiner Geburt „gerade für den
Tag kulminierte*, in der sogen. Himmels mitte war.

Inmitten der neueren Erfindungen und Entdeckungen in
den Naturwissenschaften und der praktisch nutzbringenden
Technik ist das, in diesen Richtungen unfruchtbare, keinen
anderen als nur hochphiiosophischen Gewinn gewährende Problem
unserer Verknüpfung mit dem Kosmos „wissenschaftlich
* aus der Mode gekommen, wenngleich seine Pflege nie erlosch
; aber diese nur vorübergehende Abwendung der Schul-


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