Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 272
(PDF, 147 MB)
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272 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1918.)

jeder, der zu seinem Vortrage eine Eintrittskarte gelöst
habe, zu diesem Ex perimental Vortrag gleichfalls Zutritt
habe. So war denn wieder eine ziemliche Anzahl Neugieriger
erschienen, welche die Experimente sehen wollten,
und nachdem ßambaeher zu Beginn der Vorstellung eine
seiner bekannten Anreden gehalten hatte, die alles eher
hervorrufen, denn eine richtige und ernste Stimmung
man lacht beständig über seine Ausführungen —, begann
das Experiment am Tische. Aber der Tisch versagte,
eine volle Stunde verging und es war nichts zu erreichen,
außer ein paar Bewegungen. Zuletzt wurde ein anderer
und leichter Tisch mit zwei anderen Damen besetzt und
nuu ging merkwürdiger Weise die Hache mit einem Male
von statten. Es stellten sich besonders bei der einen Dame,
welche mir den denkbar ungünstigsten Eindruck inbezug auf
ihre physiche Organisation machte, sogenannte hysterische
Schlagbewegungen ein; sie drosch den Tisch in unerhörter
und für jeden Anwesenden anfielst aufregender Weise, ohne
daß jedoch K. den Versuch machte, durch ^ine geeignete
Behandlung des Mediums auf eine harmonischere Kundgebung
hinzuwirken. Aber zu einem anderen Ergebnis
kam es auch da nicht, als zu Humbug und Unsinn, besonders
als Ii. wiederum seine läppische Frage stellte, ob
Anwesende im Saale seien, welche der gegenwärtigen Intelligenz
nicht angenehm seien , wobei er wohl im Stillen
hoffte, daß sich der Tisch gegen mich wenden solle. Aber
der Tisch sagte zu allem nur ja und nein, so daß man ain
nichts klug werden konnte. Schließlich aber kam wieder
das beliebte Münzenexperiment dran. Der Tisch bezw. die
beiden Damen wurden coram publico betragt, ob sie wüßten,
wie viel Münzen sie in den Taschen hätten. Keine wußte
es angeblich. Der TWh klopfte nun dreißigmal, die Taschen
wurden durchsucht und R. jubelte, denn siehe da, es waren
wirklich dreißig Münzen vorhanden. Er lobte hieraui sein
Publikum, das so ausdauernd geduldig geblieben war, um
schließlich zu erfahren, daß die beiden experimentierenden
Dameti dreißig Münzen in der Tasche hatten, und bat, nur
noch weiter auszuharren, es kämen noch ganz andere Din^e:
ja, die kamen auch, aber welche!

Es würde zu weit führen, würde ich hier den ganzen
Verlauf der Sitzung schildern, aber ich kann sagen, solche
Narreteien sind mir mein Lebtag noch nicht vorgekommen
, so daß mir nur das Publikum leid tat, da^
seine kostbare Zeit verlor, um so an der Nase herumgeführt
zu werden.


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