Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 310
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1918/0314
310 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1918.)

Julie von Güldenstubbe nicht zuverlässig sind und im Widerspruch
mit den Mitteilungen des Briefes stehn. Während
z. B. der Brief ausdrücklich sagt, daß die Anstalt geschlossen
werden müsse aus Mangel an geeigneten Lehrerinnen, behauptet
Julie v. G., daß Frl. Sagce entlassen werden mußte,
um nicht den Bestand der Austalt zu gefährden. Der
Fall ist also nicht mit der notwendigen Genauigkeit überliefert
, man kann nicht wissen, was die Phantasie junger
Mädchen hinzu gedichtet hat Man wird demnach gut tun,
sich auf den Fall Sag£e nicht allzusehr zu berufen; wenn
auch nicht bewiesen ist, daß Doppelgängerei nicht im Spiele
ist, ja wenn auch die zitierte Briefstelle selbst von den
»wunderbarsten Erscheinungen* spricht, so ist doch andrerseits
der Fall jedenfalls kein gut bezeugter. Damit ist
natürlich das Problem des Doppelgängers nicht erledigt,
seit dem Erscheinen von Aksakows Buch sind ja mehrere
Fälle berichtet, die besser bezeugt zu sein scheinen, so daß
man deshalb nicht kurzerhand die Möglichkeit des Doppelgängers
leugnen darf.

Zur Theorie der „fausse reconnaissance*. (Zeitschrift
für Psychotherapie, Bd. V 1914.)

Eennig bespricht darin die bekannte Erscheinung,
daß man glaubt, was man jetzt gerade erlebe, habe man
schon einmal erlebt (fausse reconnaissance oder Pseudo-
bekanntheitsgefühl). Er meint z. T. im Anschluß an O.
Fischer, daß es in engem Zusammenhange mit dem Seelenwanderungsglauben
steht. Besonders ist er der Ansicht,
daß bei Nietzsche ähnliche Erlebnisse den Anstoß zu seiner
Theorie von der ewigen Wiederkunft gegeben habe. Ohne
daß ich direkt bestreiten will, daß das mitgewirkt haben
kann, — positiven Anlaß gewähren meines Wissens seine
Schriften nicht, — so darf aber doch wohl gesagt werden,
daß es manche .andere tiefergehenden und gewichtigeren
philosophischen Überlegungen gibt, die Nietzsche zu dieser
Theorie führen konnten, so daß man nicht diesen hypothe-
tischen Faktor herbeizuziehen braucht. -

Was die Erklärung angeht, meint H., 43aß ein einzelner
früher schon irgendwann erlebter Moment das falsche Gefühl
hervorruft, man habe den ganzen Vorgang schon erlebt
. Meiner Meinung nach spielt wohl ein ganz ähnlicher
oder derselbe Faktor auch eine Rolle bei manchen „Wahrträumen
* und prophetischen Halluzinationen, indem bei
irgend einem Ereignis, das an einen kürzlich gehabten Traum
usw. erinnert, anknüpfend an ein übereinstimmendes Moment
dies Pseudobekanntheitsgefühl auftritt und nuo der


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