Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 314
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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314 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1918.)

wägt man dann noch, daß wohl vielfach diese Prophezeiung
bewußt oder unbewußt die Wahl beeinflußt haben
mag, indem man sich bei der Wahl von ihr bestimmen
ließ, dann bleibt kaum etwas Positives übrig.

Spiritismus - Seele ~~ Unsterblichkeit.

Von E. Nordberg (Graz)-,

Über „Sondererscheinungen des Seelenlebens" hielt ich im
April 1. J. in München drei Vorträge und erörterte die Erscheinungen
des Spiiitismus, das Unsterblichkeitsproblem und die moderne
Wünschelrutenforschung im Hinblick auf unser derzeitiges Wissen
von der Menschennatur. Mehrfachen Wünschen nachkommend,
will ich die in den Vorträgen über Spiritismus und Unsterblichkeit
behandelten Probleme auch hier kurz erläutern. Die lebhafte Diskussion
, d e nach jedem Vortrag stattfand, das große Interesse, daß sich
in ihr kundgab, endlich die sachliche und wohlwollende Art, in
der die „Münchener Neuesten Nachrichten*', die „Münchener
Zeitung'* und die „München - Augsburger Abendzeitung" über diese
Vortiäge berichteten, beweisen, daß die Zeiten des krassen Materialismus
vorüber sind, ja, daß gerade die gegenwärtige Zeitstimmung
die Geister empfänglicher gemacht hat, in Gebiete zu
blicken, die als Grenzland ins Reich der Sehnsucht und Hoffnung
hinüberzuführen scheinen. Mein erster Vortragsabend galt
der Erörterung der spiritistischen Erscheinungen. Es geht heute
nicht mehr an, den Spiritismus ohne Rücksichtnahme auf die
sicher gestellten Tatsachen der modernen Natur- und Seelenforschung
zu studieren. Man nörgle nicht fortgesetzt an der sogenannten
„Fachwissenschaft** und verarge es ihr nicht, wenn sie
sich gegenüber „okkulten" Phänomenen mißtrauisch, ja vielfach
ablehnend verhält. Wissenschaftliche Forschung wandelt den
Weg, der durch Irrtum zur Wahrheit führt. — Gewiß«, ein übertriebener
Skeptizismus schadet. Es soll auch dem Wissenschaftler
der Vorwurf nicht erspart bleiben, daß der Standpunkt, an die
Erforschung seelischer Sondererscheinungen mit den Methoden der
Physik oder Physiologie heranzutreten, ein falscher ist. — Die
Natur des Seelischen erfordert einen anderen Ausgangspunkt
andere Bedingungen des Experimentierens. Aber ist es nicht ein
ungeheurer Fortschritt gegenüber dem Materialismus eines Büchner
und Vogt, wenn die Erkenntnis: unser sinnliches
Weltbild ist bedingt durch die Natur unserer

*) Wir begrüßen den scharfsinnigen Herrn Verfasser (Redakteur des
»Grafer Volksblattes«) xu obiger wissenschaftlich wertvoller Klarlegung des
jetzigen Standes der okkultistischen Hauptfragen dankbar als neugewonnenen
Mitarbeiter. (Vgl. vor. Heft S. «73.) — Red.


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