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Flothow: Der Welten Werden und Vergehen und Wiederwerden. 321
Von diesen lösten sich dann, gemäß der La Place'schen-
Theorie, nach einander in langen Zwischenzeiten, Teile ringförmig
ab, zerrissen später und ballten sich zu Planeten zusammen, die,
infolge der beim Abschleudern erhaltenen Bewegung einerseits und
des Überschusses des Ätherdruckes auf die ihrer Sonne abgewandte
Seite ihrer Teilchen andererseits *), um ihre Sonne kreisten
, und es ja noch jetzt tun.
Mit dem einströmenden Äther wird den Weltkörpern Licht
und Wärme wieder zugeführt, denn die von ihnen ausgesandten
Licht- und Wärmestrahlen haften an den Ätherteilchen; es sind
Schwingungen derselben. Diesem Umstände wird es zum Teil
auch zuzuschreiben sein, daß unsere Sonne trotz des täglichen
so außerordentlich großen Wärme- und Lichtverlustes, doch
scheinbar nichts an ihrer Licht- und Wärmefülle einbüßt. Ein
einstiger „Wärmetod" der Welt wäre demnach nicht zu befürchten.
Der Äther strömt indessen noch ohne Unterlaß in die
Sonnen und Planeten hinein und wird hierdurch immer mehr und
mehr verdünnt. Vorausgesetzt, daß er nun nicht einen unendlich
großen Raum ausfüllt, wird dann einst ein Tag kommen, wo er
nicht mehr imstande sein wird, die Massen der Weltkörper durch
sein Einströmen zusammenzuhalten und durch den Überdruck stets
in ihre Bahnen zu drängen, und wo sie dann gegeneinander stoßen
und in ihre kleinsten Teilchen, die Ätherteilchen nämlich, zerstäuben
werden, falls dieses letztere nicht schon vorher infolge ihrer
Rotation um ihre eigene Axe, durch die „Zentrifugalkraft" also,
geschehen ist.
Sollte der Äther das ganze Weltall ausfüllen, so würde ein
Aufeinanderstoßen der Weltkörper darum zustande kommen, weil
sie infolge des Widerstandes des Äthers ihre rotierende Bewegung
um ihre eigene Axe und, was hier ja speziell in Betracht kommt,
um einander, mit der Zeit soweit verlieren müssen, daß schließlich
die Wirkung des Überdruckes des Äthers auf die einander abgewandten
Seiten ihrer Teilchen ihre noch übrige Bewegungsenergie
übertreffen würde.
Im Falle der Äther aber nur einen gewissen nicht unendlich
großen Raum ausfüllt, wird diese Ursache weniger wahrscheinlich;
denn der Widerstand des Äthers wird ja dann mit der Zeit immer
geringer und ebenso sein Überdruck auf die einander abgewandten
Seiten der Teilchen der Weltkörper.
Aber die vom Schöpfer in die Welt gelegte Kraft wirkt ewigi,
und so wird denn auch der Zusammensturz der Welt die Ursache
einer neuen Weltbildung sein. Es werden die in den Weltraum
geschleuderten Ätherteilchen durch Gegeneinanderprallen in Rotation
um ihre eigene Axe gebracht werden, und es werden sich
*} Siebe meine Hypothese der Schwerkraft.
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