Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 346
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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546 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 8.-9. Heft (Aug. Sept. 1918.)

anders darüber, sie zerlegt und hofft dadurch ihre Gedankenarbeit
zu erleichtern.

Einige solcher selbsterlebter Grenzfälle seien nun mitgeteilt.
Der erste zu erwähnende Fall ereignete sich in der Jugend, in der
Zeit des Hoffens und Bangens. Ein junges Mädchen, das ich
verehrte, aber nur einmal unter vielen Augen, bei einem Tanzkränzchen
sprach, hatte ich lange nicht mehr gesehen. Eines
Sonntags während des Gottesdienstes faßte mich das Verlangen
nach ihr und es kam der Gedanke, wie schön es wäre, wenn ich
sie beim Nachmittagskonzerte wiedersehen könnte. Der Nachmittag
kam, und kurz vor Anfang des Konzertes fanden meine
Angehörigen mit mir sich im Saale ein. Infolge der neuen Eindrücke
, wie fremde Umgebung, Freude auf den bevorstehenden
Musikgenuß, wurde das bewußte Verlangen oftmals zurückgedrängt
. Und dann geschah das scheinbare Wunder, da ging
mein Wunsch in schönste Erfüllung. Das junge Mädchen und
ihre Angehörigen kamen auch zum Konzert und — in meinem
Inneren wechselten Gefühle des Entzückens und des Staunens
über das „Wunder" ab — nahmen am Nachbartische Platz.
Nun waren wir uns nahe und sahen uns. —

Im allgemeinen ist man ja geneigt, solche Begebenheiten, die
jeder hier und da erlebt, aber weiter nicht beachtet, dem Zufall
zuzuschreiben. Wer aber okkulte Vorgänge fortwährend studiert,
ist anderer Ansicht, denn immer wiederkehrende Fälle dieser Art
kann er nicht immer wieder dem Zufall zuschreiben. Ich schlug
seinerzeit vor, dies Wörtchen überhaupt aus dem Wörterbuche zu
streichen. Seit diesem Ereignis gebe ich Obacht auf alles
außergewöhnliche Geschehen und mache darüber in einem besonderen
Buche sofort meine Aufzeichnungen. Über einige der
interessantesten Fälle von Telepathie, sowie über bewußt angestellte
Versuche und die Resultate habe ich seinerzeit in den
„Psychischen Studien** berichtet. (Einiges über Telepathie, Juli-
August 1915 u. Juli 1916.)

Was nun den oben mitgeteilten Fall anbetrifft, so ist es nicht
ohne weiteres klar, ob Telepathie oder Hellsehen vorliegt. Reines
Hellsehen kann es wohl nicht sein, denn dann wäre nicht der
Gedankenwunsch gekommen, sondern — nach* den Erfahrungen —
ein mehr oder weniger genaues Bild des Wiedersehens, so wie es
nachher geschab, unvermittelt vor dem geistigen Auge entstanden.
Es stieg aber nur der Wunsch, allerdings ein bestimmter Wunsch,
das Verlangen nach dem Wiedersehen, auf und dies weist wieder
auf Telepathie hin. Sollen wir uns für das eine oder andere
entscheiden, so werden wir den Vorgang wohl in erster Linie de**
Fernwirkung der Gedanken zuschreiben müssen, wobei aber
sicherlich noch etwas Geheimnisvolles mitspielt. Denn wie kam
es, daß der Wunsch so glänzend in Erfüllung ging, sodaß ich das


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