Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 362
(PDF, 147 MB)
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362 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 8.-9. Heft (Aug.-Sept. 1918).

tritt ins Paradies verstattet werden kann (2. Kor. 12, 2).
Sei doch auch der verstorbene Prophet Samuel dem Saul
erschienen (1. Kor. 28), obwohl einige Schrifterklärer diese
Erscheinung nur als magisch-diabolische Täuschung gelten
lassen wollen. Aus all dem folge, dass die hl. Märtyrer
zwar nicht kraft eigenen Könnens, aber doch auf Gottes
Veranstaltung hin den Lebenden hilfreich zur Seite stehen
können. Ob sie aber dies tun in eigener Person und wie
es möglich ist, dass sie gleichzeitig an weit von einander
entfernten Orten gegenwärtig sind, oder ob etwa Engel in
der Gestalt der Märtyer sich zeigen, das ist eine Frager
die Augustin nicht lösen zu können erklärt: „haec res altio,
est, quam ut a me possit attingi, et abstrusior, quam ut a me
valeat perscrutari . . . definire non audeo, mallem a scien-
tibus ista perquirere . . . ista quästio vires intelligentiae
meae vineit" sagt er bescheiden. Ueber solche Fragen
könne i ur ein Mann Aufschluss geben, dem die Gabe der
Weissagung zu Teil geworden (1. Cor. 12, 7—11), wie z. B.
jener Mönch Johannes, der prophetisch begabt war und
Kaiser Theodosius dem Großen den Ausgang eines Krieges
vorhersagte. Ueber diesen Mönch Johannes weiss er noch
folgendes merkwürdige Vorkommnis zu berichten: „Einst
wünschte eine christliche Frau diesen Mönch zu sehen und
Hess ihm durch ihren Mann ihren Wunsch übermitteln.
Da aber Johannes nie Frauen vor sich Hess, sagte er dem
Gatten, er werde in der folgenden Nacht im Traume ihr
sich zeigen. Und so geschah es. Er erschien ihr und gab
ihr heiisame Mahnungen. Sie beschrieb ihn dann ihrem
Manne genau so wie dieser ihn kannte. Der Gatte, ein
ernster, vornehmer und durchaus glaubwürdiger Mann, erzählte
selbst das Vorkommnis dem hl. Augustinus. Und
dieser bedauert am Schluss seiner Abhandlung, dass er
nicht selbst den Mönch sprechen konnte, um von ihm zu
erfahren, ob er selbst mit Bewusstsein sich jener Frau im
Traume zeigte, oder ob er selbst davon kein Bewusstsein
hatte und etwa ein Engel oder eine andere Ursache diese
Vision bewirkte, während er selbst prophetisch das Eintreten
der Vision mit Sicherheit voraus wußte. Fand eine
reale Erscheinung statt, so vermochte, meint Augustin, er
dies nicht durch natürliche Kiäfte, sondern nur durch
göttliche Hilfe.

Wäre doch dieser Johannes da, so würde er ihm all
seine Fragen und Zweifel und Schwierigkeiten vorlegen
und von ihm gerne sich belehren lassen, aber auch dabei
sich bescheiden, wenn etwa jener ihn auf das Schriftwort
hinweisen sollte: ÄWas dir zu hoch, das suche nicht, und


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