Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 374
(PDF, 147 MB)
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374 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 8.-9. Heft (Aug.-Sept. 1918)

verschwindet das, aus dem ein Gedanke .resultiert*, durchaus
nicht. Ein Urteil z. B. ist eine gedankliche Einheit, worin
aber verwoben und mehr oder minder mitsprechend auch die
Komponenten enthalten sind; jedenfalls kann ich aus der
Einheit in jedem Augenblicke die „Komponenten* wieder frei
machen, sie sind nicht zu Grunde gegangen. Die Komponenten
sind zeitweilig in der Resultante zur Einheit verbunden
, haben aber ihre Eigenheit nicht verloren.

Einige Worte seien noch im besonderen dem Begriffe
der „Intensität* gewidmet. Das Quantitative spielt in der
räumlichen Welt die größte Rolle, alles wird möglichst in
Zahlen, d. h. in Quanten ausgedrückt. Auch hier finden
wir in der seelischen Welt ganz andere Verhällnisse. Man
pflegt hier das dem Quantitativen entsprechende lieber als
Intensität zu bezeichnen, schon an sich wohl ein deutliches
Zeichen, daß sich die Begriffe des Quantitativen in den
beiden Welten nicht völlig decken. Gerade über Intensitäten
hat ja die Psyehophysik unendlich viel gearbeitet,
lag ihr doch das Qualitative aus begreiflichen Gründen, da
sie von der Physik ihre Begriffe und Waffen holte, sehr
nahe. Und zweifellos haben wir auch wichtige Erkenntnisse
dadurch gewonnen, aber sind wir nicht schließlich
mit den Untersuchungen im Vorhof stehen geblieben? Ja
haben wir nur auch diesen Vorhof in jeder Beziehung auszumessen
vermocht? Während wir mit unserer Maßmethode
in der Physik absolute Größe feststellen und das
außerdem zu verschiedenen Zeiten machen können, indem
wir die eine Strecke heute und die andere etwa erst in
zehn Jahren messen, ohne daß dies das Ergebnis ändert,
können wir in der Psychologie mit dem Psychischen nicht
so verfahren. Hier können wir nur unmittelbar aufeinander
folgende Vorgänge vergleichend messen, wenn wir Anspruch
auf einige Genauigkeit machen wollen, außerdem können
wir das nicht mit absoluten Maßen, sondern jeder Vergleich
kommt auf ein „mehr oder weniger* hinaus. Dazu kommt
dann noch, daß wir nur Intensitäten derselben Art wie
Töne mit einander vergleichen können m oder Farben. Wir
können o!so nicht fragen, um wieviel heller diese Farbenempfindung
ist wie jene, wir können nicht sagen, diese
Tonempfindung ist dreimal stärker als die vorige, und noch
weniger können wir darnach fragen, ob dieser Ton oder
jene Farbe stärker ist und um wieviel. Dazu kommt
noch, daß zum mindesten vielfach es einen reinen Intensitätsunterschied
garnicht gibt; dieselbe Farbe von stärkerer
Intensität hat auch einen etwas anderen Charakter oder eine
andere Qualität als die von schwächerer Intensität. In wo-


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