Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 381
(PDF, 147 MB)
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Kortler: Zusammenhang v. Ursache, Wirkung, Zufall U.Widerstand 381

verbunden mit Gedankenassoziationen individuellen Ursprungs
ausmachen und Wirkungen zeitigen, deren Ausgangspunkte
wiederum von im Wege liegenden Zufälligkeiten
(gleichviel welcher Natur) oder Naturphänomenen und zwar
in aufsteigender Richtung beeinflußt werden.

Abgesehen von einem bestehenden, sich aber noch auswirkenden
Moralprinzipe, als Ausfluß jeder Vernunftkritik
müßte man sich logischerweise vorstellen, daß jede Neuwirkung
— an sich — selbst Ursache einer bestimmten Gedankenrichtung
sei, um einer Wirkung das Merkmal des Neu-
Ersonnenen aufzudrücken, wenn nicht ein Umstand in Betracht
gezogen und bei dessen weiterer Auswirkung der
Stempel des Unfaßbaren, Wunderbaren und doch Vorhandenen
in Berücksichtigung genommen werden müßte:
nämlich die Ursache aller Zufäliigheiten in Bezug auf deren
Einfluß auf den Willen.

Vom empirischen Standpunkte aus betrachtet kann
wohl eingewendet werden, daß einer Wirkung unbedingt
eine ganz bestimmte Ursache vorangestellt sei. Dies trifft
allerdings zu, wenn man die Entwickelung von gestern auf
heute und von heute auf morgen im Auge hält; nebenbei
sollte aber doch auch bedacht werden, daß Ursachen an
sich selbst nur wieder die Wirkung einer früheren Ursache
sein können. Diese Spekulation würde allerdings ins Uferlose
führen, wenn man nicht Anhaltspunkte finden könnte,
die durch weitere Ueberlegung und Verarbeitung von selbst
ans Ufer führten.

Es sind dies Anhaltspunkte rein inteliigiblen Charakters,
welche je nach der individuellen Geistesstärke in Bezug
auf die Auffassung mehr oder weniger klar das Gedankenkonzentrationstalent
in Bezug auf Kombinationswirkung des
Intellekts des Einzelneu aus sich heraustreten läßt zum
Vergleich mit bisher Erlebtem und in sich Verarbeitetem
mit dem Bevorstehenden, wobei der Glückscharakter des
Einzelnen keine kleine Jßolle spielt.

Hier finden wir wiederum Ursachen und Wirkungen
mit allerhand Zufälligkeiten im Scheinzustande durchsetzt,
so daß man mit annähernder Bestimmtheit behaupten kann,
daß keine Ursache sich vollständig zu einem vollen oder
auch nur endgiltigen Wirkungsgrunde auswirke n kann; daß
vielmehr jede Wirkung jeweils nur näher an's Ufer herangerückte
Ursache sein kann, ganz abgesehen davon, daß
auch mehrere Ursachen sich zu einer sogenannten Wirkungs- -
Ursache logischerweise entwickeln können, und umgekehrt,
daß mehrere annähernd parallel laufende Wirkungen sich


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