Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 397
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

397

Durcheinander zwischen Frankreich mit seinen freiwilligen und
gepreßten Verbündeten einerseits und Preußen-Rußland anderseits
dem Frieden von Tilsit voraufgegangen, und daß insbesondere
Napoleons 1806 von Berlin aus verfügte Kontinentalsperre gegen
England noch in Kraft war. Sachsen war ja damals Napoleons
Parteigänger und im Tilsiter Frieden von dem Korsen recht gut
bedacht worden. Dieser hatte nun bekanntlich auch für eine
Niederkämpfung Englands auf dessen eignem Boden sogar eine
Transportflotte von Flößen vorbereitet. So erklärt sich das Bild
von den Flößen. Eine wirkliche, restlose Deutung der Inschrift
ist aber nicht mit den geschichtlichen Umständen und Zusammenhängen
erreicht, und es bleibt doch etwas von dem Gefühl, als
habe ein besonders kluger Kopf es vorausgesehen: die stärkste
Flotte mag dem Briten nicht lo furchtbar sein, wie das gleich dem
Floß nicht aus dem Wasser herausragende U-Boot." Von jener
Transportflotte von Flößen abgesehen, könnte man zur rationalen
Erklärung der Inschrift aber auch jener Zusammenkunft Alexanders
von Rußland und Napoleons gedenken, die am 21. Juni 1807
zufällig auf einem in der Memel verankerten Floß stattfand. Ob-
schon hier die Anspielung auf „zwei Herrn der Erde** sinngemäß
erscheint, sind doch die anderen Strophen hierdurch nicht besser
erklärt. Man darf nicht verlrennen, daß damals jenes Floß eben
nur Örtlichkeit einer Zusammenkunft war. Es wäre weder verständlich
, wie der Verfasser von der Heranziehung eines solchen
Floßes zur Schlichtung von Streitpunkten sprechen könnte (hin-
gegen unsere größeren U-Boote sicherlich noch eine Rolle als
Auslandskreuzer in den kommenden Friedenszeiten zu spielen
haben werden), noch wie ein Wettbewerb zwischen „solchem
Floß'* — nämlich dem in der Memel ankernden — und „dem
schönsten Kriegsschiff** eintreten könnte, wie das in der sechsten
Zeile angedeutet wird. Auch bei dieser Deutung sind es aber vor
allem die letzten Zeilen, welche dieser Sinngabe entschieden widersprechen
. So kommen wir auf eine dritte Deutung:

Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß jene Inschrift auf
einen Urheber zurückgeht, dem die Gabe des „Zweiten Gesichts**
eigen war. Jener Urheber mag ein sächsischer Patriot gewesen
sein, und die Geschichte des Okkultismus kennt zahlreiche Fälle,
wie gerade völkergeschichtliche Krisen auslösend auf solche Begabung
zu wirken vermögen. Auch die Form jener Inschrift deutet
darauf hin. Hätte der Verfasser wirklich jene Flöße im Sinne gehabt
, welche Napoleon zur Überrührung seiner Armee nach England
dienen sollten, aus welchem Grunde hätte er wohl das Floß
in seiner Inschrift nur mit „zwei Herrn der Erde** bemannt? Die
napoleonischen Pläne sind bekanntlich auch niemals soweit gediehen
, daß man „ganz Europas Loos auf einem Floß** hätte sehen
können. Am allerwenigsten hätte zu damaliger Zeit weder


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