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Psychische Studien.
Monatliche Zeitschrift,
Vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des
Seelenlebens gewidmet.
45. Jahrg. Oktober 1918
I. Abteilung.
Historisches und Experimentelles.
S. Oliver Lodge: „Raymond".
Von Joseph Peter, Generalmajor a. D.
(Schluß von Seite 345.)
Dem Probleme des Veikehrs mit den Abgeschiedenen,
der „Supranormalen Kommunikation" widmet unser
Autor ein besonderes Kapitel.
Was man auch immer dagegen sagen mag — so führt
S. Oliver Lodge aus — es gibt Tatsachen, welche uns beweisen
, daß eine Kommunikation möglich ist — über die
„Schwelle* — wenn eine Schwelle vorhanden ist zwischen
der Welt unserer Sinne und der Existenz, welche unserer
Erkenntnis noch entzogen ist. Die Kommunikation ist nicht
leicht, aber sie besteht. Der Mensch muß jenen wenigen
dankbar sein, welche sich im Besitze der Fähigkeit der
Mediumschaft befinden, welche also als Vermittler geeignet
sind und sich als solche gebrauchen lassen. Selbstredend
kann dies Mittel, unsere Kenntnisse zu erweitern, wie irgend
eine andere Kraft mißbraucht werden. Es kann aus Neugierde
nur damit gespielt werden oder sie kann ausgenützt
werden in selbstsüchtiger und unwürdiger Weise. Allein
sie kann auch ernst und ehrfürchtig angewendet werden
zu dem einzig richtigen Zweck, die zerbrochene Kette
zwischen Seelen, die in Liebe vereint waren und für eine
Zeit durch eine anscheinend unüberwindliche Schranke getrennt
wurden, wieder herzustellen.
Nun die Schranke ist nicht hoffnungslos unüberwindlich;
ein Verkehr zwischen beiden Zuständen ist nicht so unmöglich
, als man gedacht hat. . . . Manche Mitteilungen
sind gekommen, welche geeignet waren, durch ihre Erinnerung
an triviale Vorgänge intime Freunde davon zu
überzeugen, daß die Quelle dieser Botschaften eine besondere
Intelligenz ist. Natürlich haben sich auch Schwierig-
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