Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 404
(PDF, 147 MB)
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404 Psychische Studien. XLV. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1918.)

gegangen sind, für welche eine Entfernung im gewöhnlichen
Sinne nicht vorhanden zu sein scheint. Es braucht kaum *
gesagt zu werden, daß Beweise für solche Kommunikation
unbedingt notwendig sind und daß man hierauf bestehen muß*
Eine andere Methode, welche noch kräftiger erscheint,
besteht darin, dem Automaten nicht nur seine Aufmerksamkeit
auf das, was sein Organismus leistet, zu nehmen, sondern
ihn vollständig unbewußt zu machen, und ihn in den sog.
„Trance* zu versetzen. Es scheint, daß in diesem Falle
der physiologische Mechanismus für eine „Kontrolle* (d. i.
Beherrschung) noch mehr geeignet ist und weniger durch
die gewöhnliche Intelligenz der Person verfälscht wird, so
daß hierdurch Botschaften von Bedeutung gewonren werden.
In solchen Fällen weiß das Medium beim Erwachen nicht,
was es im Trance gesprochen oder geschrieben hat. In
diesem Stadium ist Sprechen so gewöhnlich als Schreiben,
wahrscheinlich mehr sogar, weil bprechen weniger mühevoll
für den ist, für den die Botschaft bestimmt ist. Die im
Trance sich sprachlich mitteilende Persönlichkeit kann dieselbe
sein, wie die mit der Hand ohne Trance operierende
und die Botschaften haben denselben Charakter, wie die
durch jenes automatische Schreiben gewonnene, bei welchem
das Bewußtsein nicht aufgehoben, sondern nur vorübergehend
abwesend ist.

Im Trance ist gewöhnlich eine dramatische Charakterisierung
zu bemerken, infolge des Erscheinen? eines Wesens,
.Kontrolle« genannt, welches den Körper des Automaten
in der offenbaren Abwesenheit des gewohnten Besitzers
bearbeitet. Diese Persönlichkeit halten einige nur für das
unterbewußte (subliminale) Selbst des im Trance befindlichen
Mediums, das an aie Oberfläche getreten ist, und
sich in einer Art Traumexistenz für diese Zeit dramatisiert.
Andere vermuten eine handsame Varietät des den Psychiatern
bekannten Phänomenes der zweiten oder vielfachen
Persönlichkeit. Wieder andere glauben, daß es wirklich
die Person ist, welche es zu sein behauptet.

Wie es auch immer sein mag, allgemein wird zugegeben,
daß der dramatische Anschein der „Kontrolle" zweifellos
jener einer eigenen Person ist, einer Person, welche behauptet
, auf der „anderen Seite* zu existieren und dort in
derselben Funktion beschäftigt zu sein, wie das Medium
auf dieser Seite. „Kontrolle* und T5bermitteln von Botschaften
ist das Spezialwerk dieser Persönlichkeit.

Der dramatische Charakter der meisten Kontrollen ist
so lebendig und so beständig, daß, was auch immer der
Experimentator glauben mag, der einfachste Weg ist, sie


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