Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 415
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Nordberg: Geisterglaube, Spiritismus and vierte Dimension. 415

Hände einige Minuten in die Luft und man kann ihr

heftiges, oft ruckweises Zittern beobachten. Wenn man
nun die Kette auf dem Tisch schließt, so entsteht eine
dynamische Kraft, die man schon an der Einzelhand gemessen
und ähnlich den Fieber- und Pulskurven graphisch
dargestellt hat. Wenn nun mehrere Personen b&J den-
selben Rhythmus dieser latenten Zitterbewegungen haben,
so verdoppelt und vervielfacht sich diese Kraft, die auf
den Tisch wirkt. Wenn aber der Rhythmus der Teilnehmer
ungleich ist, so werden trotzdem nach gewissen Intervallen
immer gemeinsame Stöße erzeugt, wo die sonst ungleichen
Rhythmen zusammenwirken. Dann rückt der Tisch,
er klappt, bäumt sich nach einer Seite auf, rutscht mitunter
durchs ganze Zimmer. Dieses Tischklappen kann man
nun in ein Frage- und Antwortspiel einreinen, in dem der
Tisch bei einer Zahl oder einem Buchstaben des aufgesagten
Alphabetes klappt und so ganze Wörter und Sätze als Antworten
geklopft werden. Dieses Tischrücken ist also eine Art
Selbstunterhaltung einer Gesellschaft: das Oberbewußtsein
fragt und das Unterbewußtsein in der Form der latenten
Bewegungen antwortet, wobei ein Teilnehmer die Rolle
des dirigierenden Mediums — bewußt oder auch unbewußt —
zu übernehmen pflegt." So Herr Pfarrer Devaranne. Sehr
einleuchtend klingt das sicherlich. —

Die ideomotorischen Bewegungen sind Tatsache. Auch
kann man mit einem Zündholz, mit dem man rhythmische
Stöße ausführt, so daß der nachfolgende Stoß immer
gleichförmig dem vorhergehenden folgt, eine schwere Glocke
in Schwingung versetzen. Niemand leugnet den vom Herrn
Pfarrer zur Erklärung der Ursache des Tischrückens vorhandenen
psychophysischen Mechanismus. — Nun sei aber
nachstehend aus meiner Erfahrung folgendes mitgeteilt:
Es besteht seit einigen Jahren in Graz ein ausgezeichneter
Zirkel, der sich besonders mit dem Tischrücken und den
sogenannten kinetischen Erscheinungen beschäftigt. Diesem
Zirkel gehören u. a. hochstehende wissenschaftliche Persönlichkeiten
, mehrere Aerzte, Naturwissenschaftier und Juristen
an. — Es wird vorwiegend bei elektrischem Licht experimentiert
. Das Medium — eine Oberkommissarswitwe (natürlich
kein Professionsmedium!) — gestattet jedermann Zutritt
zu den Sitzungen. Ich folge dm Ausführungen im Protokoll,
von dessen Inhalt bereits Herr Dr. phii. Welisch in der
„Okkultistischen Rundschau* etwas veröffentlicht hat. Sitzt
Frau S., das Medium, bei Tisch (der Tisch ist massiv und
viereckig, aus schwerem Eichenholz gemacht und es können
an demselben 8—10 Personen bequem speisen) springt oft


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