Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
45. Jahrgang.1918
Seite: 433
(PDF, 147 MB)
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Tischner : Die Eigenart des Seelischen und die psych. Energie. 438

und nur erklärlich, wenn man es wieder einfach als eine
Besonderheit der psychischen Energie festsetzen will.

Anknüpfend an unsere früheren Bemerkungen über die
Intensität sei nun noch einiges gesagt, wie die dort berührten
Verhältnisse sich in die Theorie von der psychischen Energie
einfügen. Da walten nun bei der Umwandlung eines Quantums
anderer Energie in psychische Energie höchst merkwürdige
Verhältnisse ob, die wir in gleicher Weise bei
keiner Energieumwandlung sonst finden. Es herrscht da
bekanntlich das Weber-Fechner'sehe Gesetz, das besagt, daß
die Empfindungsintensitäten zu einander sich verhalten
wie die Logarithmen der Keizintensitäten oder mit anderen
Worten: um zwei Empfindungsintensitäten unterscheiden zu
können, kommt es auf die relativen, nicht die absoluten
Unterschiede der Reize an, sodaß ein Reiz z. B.
um V«o anwachsen muß, um eine Unterscheidung der beiden
Empfindungen inbezug auf ihre Intensität zu gestatten, daß
also bei einem Gewicht von 40 gr, der Zuwachs 2 gr, bei
einem Gewicht von 200 gr. 10 gr. betragen muß. Das ist
jedenfalls wieder sehr bemerkenswert undwürde die psychische
Energie von allen anderen unterscheiden. Ein grundsätzlicher
Einwand kann allerdings auch darin nicht gefunden
werden, denn man könnte wiederum sagen, es sei nun einmal
eine Eigenheit der psychischen Energie, daß gerade
immer ein derartiges relatives Quantum von Energie so
umgewandelt wird; das wäre allerdings ungewöhnlich, aber
grundsätzlich möglich. Merkwürdig ist dann weiterhin noch,
daß der Begriff der Intensität überhaupt nicht recht auf
dem psychischen Gebiet angewendet werden kann oder
wenigstens in etwas anderer Bedeutung wie bei den andern
Energien.

ich denke, man wird zugeben, daß sich die sogenannte
psychische Energie von den anderen Energien
in vielen Punkten so gründlich unterscheidet, daß wenn
man dem allem zum Trotz das Psvchische dennoch als
Energie auffassen oder es so nennen will, es einem dann auch
unbenommen bleiben darf, einen Organismus „Säugetier* zu
nennen, obwohl er nicht säugt, Kiemen, Gräten und Flossen
hat sowie Eier legt, also vulgo „Fisch* benannt wird. Mit
anderen Worten: die Unterschiede sind zu groß, als daß
es einen Vorteil böte, so verschiedenartige Dinge einem
Begriff unterzuordnen, ehe nicht eine Reihe von großen
Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt wäre. Ja ich möchte
behaupten, daß hier prinzipielle Schwierigkeiten vorliegen,
die mit Worten gar nicht zu überbrücken sind. Der Okkultismus
, der sowieso schon viel zu viel mit Analogien arbeitet,

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